1990 verschenkt – und jetzt wiedergefunden
Modellbahnen locken die Gäste.
Heckinghausen. Hans-Hermann Lücke traute sein Augen nicht: Vor zwanzig Jahren hatte der Barmer Bezirksbürgermeister ein detailgetreu nachempfundenes Modell der Sarasani-Zirkuswelt verschenkt und jetzt bei der Adventsveranstaltung der Modelleisenbahn-Freunde in Heckinghausen wiederentdeckt. "Ich habe 1983 600Stunden an der Anlage geknöstert, sie 1990 verschenkt und aus den Augen verloren. Umso mehr freue ich mich, dass sie nun in die große Eisenbahnanlage integriert wird", sagte ein sichtlich gerührter Hans-Hermann Lücke.
Und was die Mitglieder des MEF Wuppertal auf mehr als 700 Quadratmetern auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen: Die hochmoderne H0-Anlage mit Schattenbahnhöfen, die die Oberfläche mit Zügen versor-gen, soll das Prunkstück werden. "Seit dem Umzug 2007 hat sich die Mitgliederzahl verdoppelt, da das Interesse beim Neuaufbau von Anlagen riesengroß ist", freut sich Vorsitzender Ulrich Johan. Außerdem sollen komplette Anlagen, wie die Lehmann-Garten-Bahn oder die 20 Quadratmeter umfassende Fertiganlage des 2005 verstorbenen Vereins-Mitbegründers Gerd Köhler in die Großanlage integriert werden.
Auch am Wochenende fanden wieder mehr als fünfhundert Besucher den Weg an die Heckinghauser Straße und auch die Kleinsten hatten ihren Spaß: An einer digital gesteuerten Anlage konnten die Kinder Züge direkt ansteuern. Johan hierzu: "Die Kinder stehen Schlange und wollen selbst etwas bewegen, nicht nur zuschauen." Eine Etage tiefer zeigte die im Oktober 2010 gegründete Jugendgruppe Exponate, während ein paar Tische weiter der Lok-Doktor die "kränkelnden" Züge untersuchte.
Ein weiteres Mitglied ließ die Waggons und Züge "alt" aussehen - mit Air-Brush und feinem Pinsel. Stolz ist Johann auch auf das Modell, das den Kalkofen am Eskesberg darstellt: "Das Wichtigste ist, dass unsere Besucher Freude an der Ausstellung haben."