Adler „Baby“ auf der Flucht
Die Weißkopfseeadler-Dame konnte am Montag in Beyenburg eingefangen werden. Seit Samstag war sie auf Rundflug in Wuppertal.
Barmen. „Baby“ hat eine Spannweite von 2,10 Meter und ist eine gefiederte Schönheit. Die majestätischen Greifvögel haben es sogar auf das Siegel der Vereinigten Staaten geschafft. Als Wappentier ist dort ein Weißkopfseeadler zu sehen. Auch in der Falknerei Bergisch Land kann „Baby“ nun wieder bewundert werden.
Nach einem dreitägigen Freiflug durch Wuppertal gelang es Carola Schossow, der Inhaberin der Falknerei, den zwei Jahre alten Adler auf einem Grundstück an der Beyenburger Straße wieder einzufangen.
„Der Adler ist bei einem seiner Freiflüge vermutlich von einem Schwarm Krähen angegriffen und verscheucht worden. Alle Versuche, ihn wieder anzulocken, sind zunächst gescheitert“, berichtete Karsten Schossow noch am Montagnachmittag verzweifelt über den Ausreißer.
Adler-Mann „Goliath“ fristete deshalb seit Tagen in der Falknerei an der Grüne 1 in Remscheid das Dasein eines Strohwitwers, während seine Herzdame „Baby“ sich im Wuppertaler Luftraum herumtrieb. Einen Zwischenstopp legte der Adler auf dem Sportplatz im Höfen ein, wo ihm die Torlatte als Sitzstange offensichtlich besonders gut gefiel. „Er ist dort gleich mehrfach gesehen worden. Leider bin ich jedes Mal zu spät informiert worden“, sagte Karsten Schossow.
Einmal kam Karsten Schossow bis auf einen Meter an „Baby“ heran, aber der Adler ließ sich mit Futter nicht locken. „Vielleicht hatte Baby Aas gefunden und deshalb keinen Hunger. Bis zu zwei Monate können diese Vögel ohne Futter auskommen.“
Und auch „Goliath“ schaffte es nicht, sein Weibchen vom Baum zu locken. „Ein Versuch schlug fehl, weil die Vögel sich wohl schon etwas voneinander entfremdet hatten“, vermutet Karsten Schossow.
Mit viel Geduld hatte Carola Schossow dann gestern Abend an der Beyenburger Straße doch noch den ersehnten Erfolg. „Ich war mit Baby alleine auf dem Grundstück, und da ist sie endlich zur Ruhe gekommen. Mich und meine Stimme kennt sie ja“, berichtet Carola Schossow. Für die erste Flugvorführung des Jahres in der Falknerei am 26. März ist „Baby“ jedenfalls als einer der fliegenden Hauptdarsteller fest eingeplant.