Wuppertal Auf dem Bleicherfest einen Schnapp machen
Live-Musik, Cocktails und rund 300 Stände lockten am Sonntag bei zunächst sonnigem Wetter tausende Besucher zum Bleicherfest.
Wuppertal. Das Bleicherfest im Osten der Stadt stand in diesem Jahr auf der Kippe — der Sicherheitsauflagen wegen. Am Ende konnte es doch stattfinden. Und wurde trotz einiger Kritikpunkte ein voller Erfolg. Besucherin Henrietta Schulze freute sich: „Wir sind natürlich froh, dass es doch geklappt hat. Wir haben hier im Osten nicht so viel.“ Klaudia Müller hat einen Trödelstand und ist angetan: „Gutes Wetter, gute Stimmung — hier ist es besser als gedacht.“
Das vom Bezirksverein Heckinghausen veranstaltete Bleicherfest gilt als der zweitgrößte Tagesflohmarkt in Wuppertal und fand das erste Mal im 1975 statt. Dort verkaufen Privatleute, aber auch professionelle Händler. Im von der Werbegemeinschaft Heckinghausen betriebenen „Bergischen Dorf“ werden Speisen und Getränke verkauft.
Cosima Voss besucht das Bleicherfest schon seit 30 Jahren und verkauft selbst gebrauchte Kleidung an einem Stand. „Der Verkauf läuft gut, wider Erwarten, obwohl es dieses Jahr weniger Stände gibt und weniger Straßen belegt sind. Ich finde es wunderbar, wie jedes Jahr, und freue mich darüber, dass es heute nicht regnet.“
Andere sind weniger zufrieden: „Der Markt ist kleiner geworden, aber die Standgebühren sind mit 20 Euro pro Meter sehr hoch. Wenn sich das nicht ändern sollte, sind wir nächstes Jahr nicht mehr dabei“, beklagten sich zwei Trödler.
Mina Poblocki ist zufrieden: „Ich habe eine Lampe im Vintage-Stil gekauft, die ich selbst noch umgestalten werde. Ich finde es schön, wenn Dinge nicht einfach weggeworfen werden, sondern einen neuen Besitzer finden.“ Nathan Arns und Hannah Geiß schlendern ebenfalls über den Flohmarkt. „Leider sind viele Leute hier, die Neuwaren anbieten. Das ursprüngliche Gefühl von Trödel ist nicht so vorhanden“, sagt Arns. „Letztes Jahr war der Markt größer und auch ein bisschen schöner“, ergänzt Geiß. Besucherin Maren Schmitz hat bereits etwas gefunden: „Schlittschuhe für den Winter und ein Stofftier für meinen Sohn.“ Das Bleicherfest gefällt ihr insgesamt gut. „Ich komme jedes Jahr hierher, weil ich nur ein paar Straßen weiter wohne. Schön ist auch, dass man viele Bekannte trifft und einfach mal ein Schwätzchen halten kann“, sagt sie.
Evelina (13) sitzt auf einer Decke und verkauft gebrauchte Barbiepuppen, Filme und Kinderkleidung. „Ich brauche die Sachen ja nicht mehr und so kann ich mir etwas dazuverdienen.“ Vor der Bühne treffen sich zahlreiche Menschen, trinken einen Cocktail oder besuchen einen der Stände, die Crêpes, Wurst oder andere Spezialitäten anbieten.
Sabine Schmidt steht an einem der Stände. „Das Fest gefällt mir ganz gut, aber ich habe auch Kritik. An den Tischen und Bänken sind Schilder angebracht, dass sich nur setzen darf, wer auch etwas verzehrt. Bei einem Stadtfest sollten meiner Meinung nach aber alle Sitzmöglichkeiten frei zugänglich sein. Den Trödelmarkt finde ich allerdings klasse. Der war zwar früher länger, aber das ist trotzdem noch ausreichend.“
Insgesamt ist das Fazit der Besucher positiv. Matthias Filler fasst es zusammen: „Es ist richtig super, viele liebe Menschen hier und das Wetter spielt auch mit. Außerdem findet man immer das eine oder andere Schätzchen.“