Bunker erneut unterm Hammer

Die Ruine soll am 22. März, am Amtsgericht zwangsversteigert werden. Beim ersten Termin im Dezember fand sich kein Käufer.

Foto: Anna Schwartz

Langerfeld. Wenn am Mittwoch, 22. März, der Bunker Schwelmer Straße beim Wuppertaler Amtsgericht erneut zur Zwangsversteigerung ansteht, dann wird nicht nur für die Langerfelder ein weiteres Kapitel einer fast schon unendlich scheinenden Geschichte aufgeschlagen.

Dabei hatte es erst im Dezember noch so ausgesehen, als wenn der fast 80 Jahre alte Schutzraum in absehbarer Zeit doch noch in ein richtiges Wohnhaus umgebaut werden könnte.

Man sei sich mit der Degussa, die das Objekt als Gläubigerbank verwaltet, praktisch einig, hatte der Geschäftsführer der Stückwerk Immobilien GmbH, die die Bauruine erwerben wollte, vor fast drei Monaten erklärt. In Anlehnung an die Pläne des ehemaligen Eigentümers sollen an der Schwelmer Straße Wohnungen gebaut werden. Doch die Pläne des Wuppertaler Unternehmens mit Sitz im Höfen scheinen sich nicht so entwickelt zu haben wie geplant — zumindest lässt dies der anberaumte Zwangsversteigerungstermin vermuten. Von Stückwerk Immobilien gab es gestern zum Thema keine Stellungnahme. Es ist nicht das erste Mal, dass der Bunker unter den Hammer kommt: Schon zwei Termine gab es, die ohne Zuschlag vergingen — auch, weil die Forderungen der Gläubigerbank den potenziellen Interessenten deutlich zu hoch erschienen. 2016 wollte die Gläubigerbank mindestens 450 000 Euro für das Gebäude haben — es fand sich kein Käufer.

Für die Langerfelder ist der Stahlbeton-Bunker aus dem Jahr 1938 seit langem ein Ärgernis. 2007 hatte die damalige Treuhand Immobilien AG das Gebäude gekauft, um dort rund ein Dutzend barrierefreie Seniorenwohnungen in der Größe zwischen 65 und 70 Quadratmetern einzurichten. Die Arbeiten ruhen seit mehr als vier Jahren, Gerüchte über Finanzierungsprobleme machten in Langerfeld die Runde. Seitdem verfällt das Gebäude zusehends. Der damalige Investor äußert sich gegenüber der WZ nicht zu den Gründen.

Nun scheint man wieder am Punkt wie vor rund einem Jahr angelangt zu sein. Wieder Saal A 68 im Altbau des Amtsgerichts, wieder geht es um den „nicht unterkellerten viergeschossigen Zivilschutzbunker im Umbau“.

Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever (SPD) hofft, dass es diesmal klappt mit dem angestrebten Verkauf. Er ist seit Jahren unzufrieden mit der Situation und bedauert, dass für das Grundstück und den Bunker keine Lösung in Sicht zu sein scheint.

Sollte die Gläubigerbank beim Mindestpreis von 450 000 Euro bleiben, dürfte auch diesmal kaum mit einem Käufer gerechnet werden können. Doch vielleicht gibt es ja noch eine Überraschung, und der Bunker findet doch noch den Investor, den er braucht. Es wäre ihm und den Langerfeldern zu wünschen.