Wuppertal CVJM: Modern in die Zukunft
800 000 Euro wurden in die Modernisierung der Bildungsstätte investiert. 62 Zimmer und 147 Betten stehen nach dem Umbau bereit.
Barmen. „2018 feiern wir unser 60-jähriges Bestehen. Dann wollen wir auch mit dem letzten Bauabschnitt fertig sein“, hofft Gerd Halfmann, Leiter der CVJM-Bildungsstätte auf der Bundeshöhe, und verweist stolz auf das bisher Geleistete. Nämlich neu gestalteten Speisesaal und das gemütliche Café. Derzeit sind die 16 barrierefreien Zimmer, davon vier rollstuhlgerecht, an der Reihe, die die Kapazität der Einrichtung auf insgesamt 62 Zimmer und 147 Betten ergänzen soll. „Wir bieten auch Drei- und Vierbetten-Familienzimmer an“, so Halfmann. Und wer in die bereits fertigen Räume hineinschaut, der sieht da durchaus gängigen Hotelzimmer-Komfort.
„Unter den Besuchern der Bildungsstätte sind ja auch normale Hotelgäste, und während der Woche haben wir auch durchaus einen normalen Übernachtungsbetrieb zum Preis von 55,40 Euro inklusive Frühstück.
„Firmen und Gruppen sorgen dafür, dass wir eine schwarze Null schreiben können“, erklärt Halfmann, der ursprünglich einmal Erzieher war, was als Leiter einer so großen Einrichtung sicher zuweilen ganz nützlich sein dürfte.
Dem Streben nach Gewinn und Wirtschaftlichkeit sind bei einer Bildungsstätte natürlich Grenzen gesetzt. „Wir erhalten Fördermittel vom Landschaftsverband Rheinland und den evangelischen Kirchen im Rheinland und in Westfalen, sowie von der „Aktion Mensch“. Die sind selbstverständlich mit Auflagen verbunden. So erwartet die „Aktion Mensch“ barrierefreie Zimmer im Haus, und als anerkannte Jugendbildungsstätte müssen 50 Prozent der Gäste Jugendliche sein.
Am stärksten ist die Einrichtung an den Wochenenden frequentiert. Und zwar von ehrenamtlich für den Christlichen Verein Junger Menschen tätigen Gruppen und Helfern von den verschiedenen Standorten. Für die ist ein Aufenthalt in der Bildungsstätte natürlich nur an den Wochenenden möglich.
Da könnte im nächsten Jahr sogar noch erhöhter Bedarf auf die Einrichtung auf der Bundeshöhe zukommen. „In Hagen-Berchem schließt ein 150-Bettenhaus der evangelischen Kirche in Westfalen zum 31. Dezember dieses Jahres. Durchaus möglich, dass uns das zusätzliche Gäste beschert“, vermutet Halfmann.
Sämtliche Bauabschnitte seit Beginn der Maßnahmen zum Jahreswechsel 2015/16 sind während des laufenden Betriebes über die Bühne gegangen. „Wir haben Rücksicht auf unsere Gäste genommen und beispielsweise geräuschvolle Arbeiten nicht ausgeführt, wenn in unmittelbarer Nähe Tagungen stattfanden.“
Wenn die geplanten Zimmer alle bezugsfertig sind, steht der letzte Abschnitt an: der gesamte Eingangsbereich wird komplett neu gestaltet. Was noch einmal zirka 350 000 bis 400 000 Euro kosten wird. Die gesamten bisherigen Maßnahmen einschließlich der laufenden Arbeiten verschlangen bisher 800 000 Euro.
„Das ist ohne Fördermittel gar nicht zu bewältigen“, sagt Halfmann und erklärt. „Am besten wäre es natürlich gewesen, wenn wir alle Sanierungs-und Renovierungsarbeiten an einem Stück durchgeführt und das Haus ein Vierteljahr geschlossen hätten. Aber das geht schon deshalb nicht, weil wir auch auf die laufenden Einnahmen angewiesen sind und kein Geld ausgeben können, das wir nicht haben. Wir müssen das Haus eben in verschiedenen Abschnitten zukunftsfähig machen.“
Zur Zukunft oben auf der Bundeshöhe gehört seit voriger Woche auch der rechtwinklig aufgestellte ausrangierte Schwebebahnzug. „Wenn der zum Bistro umgebaut ist, dann müssen wir auch personell aufstocken“, ist sich Gerd Halfmann sicher. „Deshalb möchten wir noch dringend einen Azubi einstellen, der einmal Koch werden will.“