Endlich Schwimmen lernen - mit dem Stadtteiltreff

Projekt des Stadtteiltreffs macht Kinder fit für das Wasser.

Langerfeld. Im Gartenhallenbad in Langerfeld wird es lebhaft. Gerade sind die Teilnehmer des Schwimmprojekts des Stadtteiltreffs Heckinghausen aus den Umkleidekabinen gekommen. Wie jeden Freitag toben dann von 15 bis 18 Uhr circa 30 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren durch das Schwimmbad. Unter der Leitung von drei Betreuern kann dann jeder, der will, das Schwimmen lernen. Und fast alle wollen. „Im Vordergrund steht der Spaß. Die Kinder sollen sich spielerisch mit dem Element Wasser vertraut machen. Dann bringen wir ihnen in kleinen Übungen das Schwimmen bei“, sagt Thomas Becks, Initiator des Schwimmprojekts.

Vor zehn Jahren hat er damit angefangen. „Wir sind mit den Kindern während unserer Sommerbetreuung in die umliegenden Spaßbäder gefahren. Dabei haben wir gemerkt, dass sehr viele nicht schwimmen konnten. So kamen wir auf die Idee des Schwimmprojekts.“ Und bisher habe noch jedes Kind, das Interesse hatte, innerhalb von fünf bis zehn Wochen im Schwimmprojekt das Schwimmen gelernt.

Und das ist auch bitter nötig. Allein im Juli dieses Jahres sind in Deutschland 32 Menschen ertrunken — fast alle, weil sie Nichtschwimmer waren. In Wuppertal sind solche Unfälle nicht vorgekommen, dennoch wird das Problem erkannt. „Wir haben mit etwa zehn Kindern angefangen. In den letzten Jahren hat sich die Teilnehmerzahl sogar mehr als verdreifacht. Wir haben hier manchmal 35 Kinder“, erklärt Becks.

Es entstehe aber auch ein fester Kern aus Teilnehmern, die schon seit Jahren dabei sind. So wie Rania (12). Sie ist vor fünf Jahren mit ihrer älteren Schwester zum Schwimmprojekt gegangen und kommt seitdem jeden Freitag. „Ich habe mit Thomas das Seepferdchen und das Bronzeabzeichen gemacht. Es macht sehr viel Spaß hier und man lernt ganz viele neue Freunde kennen“, sagt Rania. Eine ihrer Freundinnen ist Zoukayna (12). „Am Anfang konnten wir noch gar nicht schwimmen, aber jetzt machen wir schon ein paar Bahnen am Stück“, erzählt sie.

„Die Kinder kommen bei uns aus allen sozialen Schichten und mit den verschiedensten Zuwanderungsgeschichten. Besonders stolz sind wir aber darauf, dass auch viele muslimische Mädchen unser Angebot wahrnehmen“, sagt Becks. „Das Schöne ist, dass uns die Eltern aller Kindern vertrauen.“