Vorhang auf: Unterbarmen bekommt ein Revue-Theater

Im Tanzhaus hinter dem S-Bahnhof wird unter der Woche trainiert, am Wochenende Theater gespielt.

Unterbarmen. Es ist ein Stadtteil, der auf den ersten Blick wenig pulsiert. Kultur, Gastronomie oder Kneipen sind eher dünn gesät. Dort wohnt man und fährt zum Einkaufen nach Elberfeld oder Barmen. So auch Kristopher Zech und Kristof Stößel. Doch das Problem haben beide erkannt und wollen etwas ändern. Ihr Plan: Unterbarmen soll wieder zum Leben erweckt werden. Am 25. Oktober eröffnen sie das Theater im Tanzhaus an der Elberfelder Straße 87.

„Zentraler als hier geht es nicht“, sagt Kristopher Zech, Besitzer des Tanzhauses. Seit 2009 hat er sich in Unterbarmen etabliert. Musical, Ballett- und Tanzschule kommen dort unter einem Dach zusammen. „Wir haben schon lange rumgesponnen, gemeinsam ein Theater zu eröffnen“, sagt TiC-Schauspieler Kristof Stößel.

Dadurch erzielen die beiden eine optimale Raumnutzung des Hauses, das direkt hinter dem Unterbarmer Bahnhof liegt. Unter der Woche wird getanzt — am Wochenende wird in Zukunft Theater gespielt. 99 Zuschauer werden dort Platz finden. Durch die Doppelnutzung sind die Macher nicht auf finanzielle Mittel angewiesen: „Wir können auf Subventionen verzichten und das ist auch gut so“, sagt Zech.

Als Konkurrenz zu den anderen Spielstätten im Tal sehen sich die beiden nicht. Eher wollen sie mit den anderen aus der Szene zusammenarbeiten. „Wir haben uns alle groß auf die Fahne geschrieben, dass Wuppertal attraktiver werden muss“, sagt der gebürtige Kölner Zech. Ihre Sparte wird zukünftig das Revue-Theater sein.

Zech und Stößel sehen sich als Impulsgeber für den Stadtteil und hoffen auf weitere Ideengeber, nicht nur im kulturellen Bereich. Eine Gastronomie, wie sie es früher im S-Bahnhof gab, wünschen sich die Männer etwa für die Zukunft. „Es wäre eine Bereicherung.“

Hoffnungslos schätzen sie die Lage nicht ein: „Man sieht ja die Entwicklung am Arrenberg“, sagt Stößel, „wir werden die nächsten sein.“ Zech fügt hinzu: „Denn geografisch gesehen, sind wir das eigentliche Herz von Wuppertal.“