Himmelfahrt: Festtag für Beyenburgs Gläubige

Der ganze Stadtteil putzt sich für die Prozession heraus. Den Brauch gibt es seit Jahrhunderten.

Beyenburg. 1447 geriet sie erstmals in die Schlagzeilen - die Prozession in Beyenburg. Damals war es ein unerfreulichen Grund: Im 15. Jahrhundert gab es zwei Kirchen im Ort, beide hielten am gleichen Tag Kirchweih ab, luden zur Prozession ein. Dabei werden sich die Gemeinden begegnet sein, es gab Zank.

Heute sind die Streitereien beigelegt, es gibt nur noch die Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena in Beyenburg, und das Fest der Kirchweih wird friedlich begangen - immer zu Christi Himmelfahrt. So auch am 13. Mai, wenn nach der Messe um 9 Uhr besonderes Glockengeläutzur Prozession ruft.

Die Kirchenglocken hängen dabei still. Jugendliche der Gemeinde steigen schon am Mittwoch in den Glockenturm, um auf den höchsten Feiertag in Beyenburg aufmerksam zu machen: Sie beiern. Das heißt, sie schlagen den Rand der Glocken mit einem Klöppel. Am Donnerstag um 6 Uhr früh wird dann vom Turm aus die die Prozession eingeläutet.

Beyenburg, der östlichste Teil von Wuppertal, putzt sich für den Himmelfahrtstag besonders heraus. Unzählige gelb-weiße Wimpel und Fahnen und viel Maiengrün schmücken den Ort. Die Sakramentenprozession führt hinauf von der Kirche auf die Höhen. Der Prozessionsweg ist etwa fünf Kilometer lang.

An drei Stationen wird ein Segen erteilt, so auch an der Steinhauser Straße und am Steinhauser Friedhof. Besonders schön geschmückt wird das Kreuz in der Freiheit werden. Dieses Kreuz wurde vor 250 Jahren errichtet. "So lange die Beyenburger das Kreuz dort verehren, wird der Ort vor Feuersbrünsten geschützt sein", heißt es in einer alten Überlieferung. Viele hunderte Gläubige erwartet Beyenburg zur Prozession mit dem abschließenden Segen in der Pfarrkirche. Anschließend wird zum Klostercafe und in die Untere Beyenburg zur Kirmes eingeladen.

Auch die Kapelle Maria im Schnee wird ein Anziehungspunkt sein. Der Ehrenamtliche Hans Osterberg hat eine Fahne genäht, die Maria im Schnee gewidmet ist. Es zeigt die schwarze Madonna, die in der kleinen Kapelle ausgestellt ist.