Lebendiger Glaube: Hunderte gingen in Beyenburg mit

Beyenburg. Blauer Himmel und viel Sonnenschein. Himmelfahrtswetter wie aus dem Bilderbuch. Vor 9 Uhr waren die Gläubigen schon in die Klosterkirche geströmt, um mit dem Festhochamt den Anfang des Kirchweihfestes in Beyenburg zu erleben.

Seit Jahrhunderten kommen die Christen zum Himmelfahrtstag nach Beyenburg zur Sakramentenprozession. Schon 1447 taucht sie in den Urkunden auf, vermutlich ist sie viel älter.

Um 10.20 Uhr das Startzeichen: Das Handy von Georg Wingender, der an der Spitze geht, klingelt dezent: „Zieht langsam 100 Meter los und wartet dann fünf Minuten“, sagt Chefordner Gerd Wacker. Die Prozession mit mehr als 1000 Teilnehmern, darunter viele Familien, setzt sich von der Kirche St. Maria Magdalena in Bewegung. Vorneweg die Messdiener mit dem Vortragekreuz und Kerzenhaltern.

Die Pfadfinder aus Schwelm, Messdienerinnen, die den 60 Kilogramm schweren Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Odilia tragen, die Geistlichen mit der Monstranz unter dem Baldachin, die großen Gruppen der Beyenburger Vereine — alle machen wieder mit, ziehen den fünf Kilometer langen Weg von der Klosterkirche auf die Höhen hinauf und in den Ortskern zurück.

„Ein eindrucksvolles Bild“, sagt Polizeihauptkommissar Jürgen Hohensee aus Ronsdorf, der mit dem Beyenburger Kollegen Helmut Wuttke die Prozession begleitet, „das ist gelebte Tradition.“ Das Oberbarmer Blasorchester und der evangelische Posaunenchor begleiten den Zug musikalisch. „Als sich der katholische Posaunenchor Lüttringhausen vor Jahren auflöste, sind wir sofort eingesprungen“, sagt Leiter Jürgen Rottmann.

Traditionelle Lieder und Fürbitten zum Thema „Auf Gottes Spuren unterwegs“ wechseln sich ab. Dreimal wird an drei geschmückten Stationen der Segen erteilt, es wird Salut geschossen. Die kleinsten Kindergartenkinder halten sich die Ohren zu. „Der Schuss muss doch im Himmel gehört werden“, sagt Erzieherin Nicole Wasserfuhr. Das tröstet Christina, Leonie und Laurenz (alle drei Jahre alt).

Zum Schluss dankt Pastor Benedikt Schmetz den Teilnehmern. „Unser Glaube ist lebendig. Jetzt haben wir uns ein Himmelfahrtsbier verdient.“