Mehr Hilfe fürs Ehrenamt

Eine halbe Stelle mehr erhalten die Quartiersbüros in Wichlinghausen und in Heckinghausen.

Wichlinghausen. In Oberbarmen und Wichlinghausen wohnt rund ein Drittel der 8900 Asylbewerber in Wuppertal. Um den Menschen das Ankommen zu erleichtern, erhält das Quartiersbüro Vierzwozwo der Diakonie ab Januar eine zusätzliche Kraft mit einer halben Stelle, die sich eigens um das Thema Integration kümmert.

Auch in Heckinghausen soll das Quartiersmanagement für diese Aufgabe verstärkt werden. Allerdings steht wohl noch nicht fest, ob die beiden über die Arbeiterwohlfahrt (Awo) dort angestellten Mitarbeiterinnen ihre Stunden aufstocken oder ob dort eine dritte Person eingestellt wird.

In Wichlinghausen-Oberbarmen wird für die noch unbekannte Kollegin hingegen schon das Feld bestellt. „Wir haben angefangen, ein Netzwerk für Flüchtlingsarbeit aufzubauen“, berichtet Andreas Röhrig vom Vierzwozwo. Hintergrund sei, dass sich in den von ihnen betreuten Quartieren schon viele Institutionen um Flüchtlinge kümmerten — teilweise mit identischen Angeboten —, diese Projekte aber nicht koordiniert würden. „Dann wird jemand an verschiedenen Stellen zum gleichen Thema beraten, obwohl er eigentlich eine spezielle Beratung braucht, aber nicht versteht, wo er dafür hingehen soll.“ Angedacht sei, dass bei solchen Fällen die Ratsuchenden direkt an die richtige Stelle vermittelt würden.

Deshalb haben die drei Beschäftigten im Quartiersbüro zunächst alle Angebote gesammelt und die Akteure zu einem Treffen eingeladen. „53 Ansprechpartner stehen auf der Liste“, sagt Andreas Röhrig. Beim ersten gemeinsamen Treffen hätten die überwiegend ehrenamtlichen Helfer ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge einbringen könnten. „Ganz wichtig ist den Ehrenamtlichen ein Coaching. Denn es gibt so viele sozialrechtliche Fragen, für deren Beantwortung eigentlich ein Studium als Sozialarbeiter braucht“, sagt Röhrig.

Um kurzfristig ein bisschen Abhilfe im juristischen Labyrinth zu schaffen, hat das Quartiersbüro die Kontaktdaten der zuständigen Sozialarbeiterinnen beim städtischen Ressort Zuwanderung und Integration zusammengetragen. Außerdem gibt es nun einen kurzen Draht zu der städtischen Koordinatorin für Projekt-Fördergelder in der Flüchtlingshilfe, Theresa Abou Samra. „Wir haben im Integrationsnetzwerk in Oberbarmen-Wichlinghausen eine beratende Funktion“, sagt die Mitarbeiterin vom Ressort Zuwanderung und Integration. Das Quartier sei sehr wichtig, denn dort sei die Zuwanderung sehr stark zu spüren.

Um Vereine, Gemeinden oder Initiativen zu unterstützen, würde die Stadt ihre Wissensressourcen gern zur Verfügung stellen. Ein Thema: Förderung. „Auch die kleineren Akteure haben die Möglichkeit, Förderungen zu beantragen, zum Beispiel über die Integrationsmittel oder über das Programm ,Komm an NRW’“, erklärt Theresa Abou Samra. Zudem gebe es den Verfügungsfonds vom Land.