Anwohner ärgern sich über Ikea-Haltestelle
Beschwerde: Wartehäuschen ist für die Massen zu klein. Pendler stehen in den Vorgärten.
Nächstebreck. Parkplatznot und Verkehrschaos hatten die Nachbarn von Ikea vor Eröffnung des Möbelhauses vor gut einem Monat befürchtet. Obwohl die Situation in den ersten beiden Wochen angespannt war, blieb nach Einschätzungen von Lokalpolitikern der Bezirksvertretung (BV) Oberbarmen das Chaos aus. Dafür zeichnet sich nun ein anderes Problem ab: das von Müll und anderen Verunreinigungen auf und an der Bushaltestelle Drei Grenzen.
„Die Park- und Verkehrssituation ist deutlich entspannter geworden“, berichtet Christian Wirtz, Anwohner von Kattenbreuken und CDU-Poltiker in der BV im Gespräch mit der WZ. „In unserer Siedlung stehen nur vereinzelt Fremdparker.“ Er führt das darauf zurück, dass es weniger Rückstaus auf der Wittener Straße gibt als noch in der Anfangsphase. Damals hätten die Autofahrer ihre Fahrzeuge einfach irgendwo abgestellt, wenn die Zufahrt auf den Ikea-Parkplatz länger gedauert hätte.
Schwierig sei es stattdessen nun für die Nachbarn, die direkt an der Haltestelle Ikea/Drei Grenzen talwärts wohnen. „Dort stehen insbesondere am späten Nachmittag jede Menge Menschen — zum Teil sogar in den Vorgärten — und warten auf den Bus.“ Es gäbe zwar ein Wartehäuschen und auch einen Mülleimer, aber: „Das Häuschen ist für die Massen an Menschen zu klein und der Mülleimer quillt ständig über.“
Diese Beobachtung hat auch Heinrich Bieringer, Ratsherr der CDU und ebenfalls Nachbar von Ikea, gemacht: „Einige schmeißen ihren Abfall einfach neben die Haltestelle und die Anwohner müssen das wegmachen.“ Bei Regen, so berichtet Christian Wirtz, stellten sich die Möbelhauskunden unter die Vordächer der Anwohner. „Manche pinkeln da auch hin“, empört er sich.
Dass deutlich mehr Menschen die Linie 602 nutzen, die von Haßlinghausen nach Wichlinghausen und damit an Ikea vorbeiführt, bestätigt Jochen Kuntz, Verkehrsplaner bei WSW mobil. Von Problemen an der Haltestelle Drei Grenzen war ihm bis zur letzten Sitzung der BV Oberbarmen noch nichts bekannt. „Uns wurde von den Fahrern berichtet, dass die Busse voller sind. Aber es gab noch keine Überbesetzungen und wir haben auch noch niemanden angetroffen, der seine Küche transportieren wollte“, erzählt er. Den Vorschlag von Heinrich Bieringer, ein größeres Wartehäuschen aufzustellen, wollte er prüfen lassen.
Abhilfe beim Müll durch einen zweiten Mülleimer versprach spontan Martin Bickenbach, Geschäftsführer von AWG und ESW und damit zuständig für Straßenreinigung und Entsorgung. Allerdings wies er darauf hin, dass Anwohner ihren Gehweg gemäß Straßenreinigungssatzung selbst sauberhalten müssten — genau, wie sie im Winter Schnee räumen müssten.