Mit Krötenrettern unterwegs

Viele Freiwillige retteten diese Woche hunderte Kröten vor dem sicheren Tod durch Überfahren.

Laaken. Es raschelt im Laub. Unter den Brombeeren am dunklen Hang bewegt sich etwas. Kullernd und springend landet es kurz darauf im Graben: ein Erdkrötenmännchen auf Wanderschaft. „Ich nehm die Kröte“, ruft ein Kind der Freien Schule Bergisch Land freudig und sammelt sie aus dem Graben. Der Kröterich landet im Eimer, wo schon andere auf ihren Transport über die Straße warten.

Es ist wieder Wanderungszeit für Erdkröten und am Teich in Laaken haben sich Anwohner, Schulkinder und Freiwillige aus ganz Wuppertal eingefunden. Gemeinsam wollen sie so viele Kröten wie möglich über die Straße bringen und so vor den rasenden Autofahrern retten.

Seit vielen Jahren engagieren sich Laakener in der Rettung der Amphibien, schon lange mit dabei auch Alexandra Wittmann: „Es ist schlimm, die totgefahrenen Tiere zu sehen“, erzählt sie von ihrer Motivation. Gerade zu Hauptwanderungszeiten sind sie und andere nach Feierabend oft noch bis spät in die Nacht unterwegs, lesen die Kröten aus dem Graben und bringen sie über die Straße. „In den letzten Jahren hatten wir oft einen Notstand an Helfern“, berichtet ihr Mann Joachim vom ’zweiten’ Job der Familie. „Man sammelt dann an einem Ende des Schutzzaunes, während am anderen Ende schon wieder Kröten tot gefahren werden“, wissen auch andere Helfer.

Vor allem für die Jugendlichen unter den Helfern gehört das jährliche Krötenretten mittlerweile fest dazu: „Ich bin dabei, seit ich drei bin“, erzählt der 16-jährige Michael Szewczyk, einer der langjährigen Helfer. „Für uns Jugendliche ist das hier Tradition“, sagt er und legt ein Krötenpärchen in den Sammeleimer. Auf der anderen Straßenseite werden die Tiere unterdessen gezählt und anschließend mit Hilfe eines selbstgebauten Krötenaufzuges über den Zaun zum Teich befördert. Dank des warmen Wetters ist die Krötenwanderung mittlerweile fast vorbei, in wenigen Tagen jedoch beginnt bereits die Rückwanderung in den Wald.