Reise durch die Geschichte der Kirchengemeinde St. Antonius
„Südlich der Wupper — die bessere Hälfte“ bildete den Abschluss der Reihe.
Barmen. Alle Blicke sind auf Werner Zimmermann gerichtet, der auf einen großen, rötlich gefärbten Steinblock zeigt: „Man läuft wahrscheinlich immer daran vorbei. Ohne genau zu wissen, was das eigentlich ist“, sagt der ehemalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Antonius, der heute das Archiv der über 300 Jahre alten Gemeinde betreut. Auf dem Steinblock steht „Der Grundstein wurde gelegt im Jahre des Herrn 1969“ — Sinn und Zweck der Steintafel sind damit klar. Allerdings führt Zimmermann noch tiefer in die Materie ein.
„Nachdem die dritte Antoniuskirche im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, gab es lange Planungsphasen, bis 1969 der Grundstein für die vierte Kirche gelegt wurde. Der Stein war Teil des alten Hochaltars von 1951. Ein Stein mit Tradition also“, erklärt er. So ging es für die 13 Teilnehmer zum dritten und letzten Mal zu den noch verbliebenen interessanten Orten, die mit der Pfarrgeschichte von St. Antonius zu tun haben. Unter dem Motto „Südlich der Wupper — Die bessere Hälfte“ führte die erneut von Werner Zimmermann durchgeführte Stadtteilwanderung vom Fischertal über die Saarbrücker Straße bis hin zur Berg-Mark-Straße. Bernhard Letterhaus stammte aus Barmen, gehörte der St. Antonius- Gemeinde an, war christlicher Gewerkschaftsführer, Politiker und Widerstandskämpfer.
Von der Tannenstraße aus „ging es zum Gottesdienst an der Kirche vorbei und dann wahrscheinlich hier entlang“, so Werner Zimmermann, der seine Zuhörer in die Saarbrücker Straße führt. Dort habe der Lehrbetrieb des jungen Bernhard Letterhaus gestanden, wenige Meter vom ehemaligen Kolpinghaus (Gesellenhaus) in der Gewerbeschulstraße entfernt. „Hier wurden auch viele Veranstaltungen der Gemeinde gefeiert“, erzählt Zimmermann, der Schwarz-Weiß-Fotografien vom alten Kolpinghaus zeigt. Weiter geht´s zur Schule Berg-Mark-Straße, die im April 1964 ursprünglich als katholische Schule eröffnet worden war. Davon zeugt ein Zeitungsausschnitt desselben Jahres.
90 Minuten lang reiste die Wandergemeinschaft durch die Zeit. Mit der Resonanz war der selbst ernannte Historiker insgesamt zufrieden: „Es gab Leute, die immer dabei waren und welche, die einfach ihre Nachbarschaft besser kennenlernen wollten. Viel größer hätten die Gruppen gar nicht sein dürfen.“ Regelmäßig mit dabei war unter anderem Daniel Offermann. „Hochinteressant“, lobte er.