Schiffsmodellbauclub: Jeden Sommer geht’s auf große Fahrt
Der Schiffsmodellbauclub feiert sein 50-jähriges Bestehen.
Nächstebreck. Der Beyenburger Stausee war ihr erstes Domizil, bevor es sie Anfang der 1970er Jahre zum Teich am Fertighaus-Ausstellungs-Gelände zog, das damals gerade in der Entstehung war, zog. Zum 50-jährigen Bestehen veranstaltete der Schiffsmodellbauclub (SMC) Wuppertal ein Treffen der Kaiserlichen Marine, bei dem rund 50 Modelle aus der über 100 Jahre zurückliegenden Kaiserzeit im Maßstab 1:100 ausgestellt und vorgeführt wurden. Dies ließ sich auch Peter Hartwig, dem Kanusport seit mehr als 50 Jahren eng verbunden und Sportausschussvorsitzender der Stadt Wuppertal, nicht entgehen: „Ich weiß um die Problematik, wenn der Wind von der falschen Seite kommt“, scherzte er.
„Damals haben sich 20 Modellbaufreunde zusammen gefunden, die Schiffe möglichst naturgetreu nachbauen wollten und später von der Stadt das rund 500 Quadratmeter große Grundstück gepachtet haben“, erinnerte Peter Jakobi, erster Vorsitzender des SMC Wuppertal, an die Anfänge.
Im Winter sitzt Jakobi mit seinen Mitstreitern zu Hause in seinem großen Hobbyraum tüftelt und baut. Der 250 Quadratmeter große Teich am Fertighaus-Gelände ist ein Dorado für den Verein. Das sieht auch einer der Gäste beim Jubiläum so: „Die Anlage ist ein Traum für jeden Schiffsmodellbauer“, so Bernhard Osthoff aus Hagen, der selbst Mitglied bei einem Club in Witten ist. „Ich bin 1968 bei der Marine Schnellboot gefahren und will mir mal ansehen, was es hier so gibt“, sagt Helmut Müller aus Cronenberg.
Geehrt wurde im Rahmen des Jubiläums auch Eberhard Türck, der Gold in der Standmodellklasse und mit seinem Frachter „Schwan“ den zweiten Platz in der Fahrklasse bei der WM 2011 in Ungarn geholt hatte. Wilfried Ferlemann aus Bottrop holte ebenfalls Gold in der Standmodellklasse.
Auch Dieter Matysik, Präsident des internationalen Verbandes Naviga und des nationalen Verbandes Nautica, zählte zu den Besuchern, die fachsimpeln und sich die filigran zusammengebauten Modelle anschauen konnten. Bei den per Sender gesteuerten Schiffen sind die Qualifikationsnormen klar festgelegt: Sie müssen in jedem Detail dem Original entsprechen, sie müssen die Bauprüfung überstehen und einen vorgegebenen Parcours, wie er am Teich in Nächstebreck zu sehen war, innerhalb einer bestimmten Zeit durchfahren. Bevor es 2015 zur Weltmeisterschaft nach Dänemark geht, können sich die Wuppertaler Schiffsmodellbauer in Freundschaftsregatten mit Gleichgesinnten messen und ihrem Hobby frönen.