Schüler bedrucken in der eigenen Werkstatt ihre Shirts
An der Eugen-Langen-Schule durften sich die Kinder als Textildesigner versuchen.
Barmen. Das Projekt Kultur & Schule hat Zuwachs bekommen: In der „Textilen Druckwerkstatt“ haben 13 Jugendliche der Eugen-Langen-Schule in Barmen eine Woche lang viel über Mode, Handwerk und auch die Geschichte ihrer Heimatstadt erfahren. „Wir haben unter anderem eine Bandweberei besucht“, erzählt Designerin Anne Jonas-Ulbrich (35), die das Projekt an der Förderschule leitet.
In der ehemaligen Bandfabrik Wilhelm Büsgen ist heute die vierte Generation der Familie mit dem Unternehmen Shape 3 tätig. Seit mehr als 100 Jahren werden dort Bänder hergestellt. „Mir hat der Rundgang dort gefallen, weil alles so schön alt ausgesehen hat“, sagt die 14-jährige Marina, die besonders von den Webstühlen beeindruckt war. Dass es davon im Tal der Wupper unzählige gegeben hat, lernten die Schüler wie nebenbei.
„Jeder Schüler durfte sich in der Fabrik ein Band aussuchen“, so Anne Jonas-Ulbrich. Eine kleine Aufmerksamkeit, die im Verlauf der Projektwoche noch wichtig werden sollte. „Die Schüler durften sich ein Kleidungsstück aussuchen und das haben wir bedruckt“, erklärt Anne Jonas-Ulbrich, die das Modelabel „Liebesgruss“ betreibt.
Doch bis jeder einen individuell bedruckten Baumwoll-Kapuzenpullover in Händen halten konnte, gab es eine Menge zu tun, denn die sogenannte Stempeldrucktechnik erfordert einiges an Vorbereitung. Die 14-jährige Julia ist Manga-Fan, deshalb hat sie im Internet nach Vorlagen gesucht. „Den heulenden Wolf habe ich ausgedruckt und abgezeichnet“, erzählt die Schülerin, die gerne kreativ arbeitet.
Danach musste das Motiv auf Moosgummi übertragen werden, das auf eine Holzplatte geklebt mit Farbe bemalt wurde. Schließlich wurde Julias Bild auf ihr blaues Sweatshirt gedruckt und mit den Bändern verziert. Julias Pulli ist einer der farbenfrohesten aus der textilen Druckwerkstatt.
Kreativ waren aber alle Teilnehmer der Textilwerkstatt, die ihren Klassenraum in diesen Tagen für die Ausstellung der selbstgestalteten Textilien als Galerie nutzen wollen.