Seit 125 Jahren weltweite Hilfe durch die Rheinische Mission

1889 reiste die erste Schwester der Rheinischen Mission nach Sumatra. Das Jubiläum wurde jetzt groß gefeiert.

Foto: privat

Barmen. 125 Jahre ist es her, dass die Engländerin Hester Needham im Auftrag der Rheinischen Mission nach Sumatra reiste, um dort als Missionsschwester vornehmlich auf religiösem Gebiet tätig zu sein. Etwa 100 ihrer Nachfolgerinnen aus Deutschland ebenso wie aus Asien und Afrika trafen sich jetzt auf dem „Heiligen Berg“ auf der Hardt, seit jeher Sitz der Mission, um das Jubiläum gebührend zu feiern.

Nach einem Festgottesdienst am Sonntag in der Unterbarmer Hauptkirche gab es im Audimax der Kirchlichen Hochschule einen Festakt. Renate Reuter, die zur ehrenamtlichen Leitung der Schwesternschaft gehört, begrüßte die Gäste und ihre Kollegin Jutta Beldermann, umgeben von Wänden mit Porträts der vielen segensreich tätigen Schwestern, erinnerte an prägnante Daten in der 125-jährigen Geschichte der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), wie sie heute heißt.

Verrichteten die Schwestern ihre Aufgaben in der Krankenpflege und als Hebammen zunächst ledig, so sind inzwischen etliche unter Ihnen verheiratet und haben ihr Wirkungsgebiet im Laufe der Zeit erheblich ausgeweitet.

Magdalene Ecker über ihre Arbeit für die Mission

So wie Anneliese Hahn-Wong, die in Hongkong mit einem chinesischen evangelischen Pfarrer und Sozialarbeiter verheiratet ist. Sie kümmert sich in erste Linie um Migrantinnen aus Afrika und Asien, die dort als Haushaltshilfen tätig sind. Die derzeitigen Unruhen in der einstigen Kronkolonie kommentiert Hahn-Wong: „Die Studenten fordern nur das ein, was den Bewohnern von Hongkong 1997 von der chinesischen Regierung zugesichert worden ist.“

Olivia Chan-Tein ist ebenfalls verheiratet und als Pfarrerin in London tätig, und Marie-Luise Dahlhaus-Floeck war zwölf Jahre lang in Indonesien. „Krankenschwester, Hebamme und Lehrerin und Leiterin einer Poly-Klinik“, beschreibt sie ihre damalige Tätigkeit und berichtet, dass sie und ihre Kolleginnen von der Bevölkerung positiv aufgenommen wurden. „Wichtig war, dass man Misstrauen abbaut. So hatten wir vor unserem Labor eine Glasscheibe, so dass jeder sehen konnte, was dort mit den Blut- und Urinproben gemacht wurde.“

Dass die Missionsarbeit mehr Berufung als Beruf war, ist jeder der sympathischen weit gereisten Damen anzumerken. „Ich bin damals gefragt worden, ob ich nach Indonesien gehen möchte“, erinnert sich Magdalene Eckert: „Und ich habe keinen Tag, keine Stunde bereut.“