Spaß mit den „Alltagsmenschen“: Schnappschüsse gesucht
Die Figuren von Christel Lechner begeistern die Besucher in den Barmer Anlagen.
Barmen. Ein Karnevalsprinz, der sich noch immer vom ausgiebigen Feiern erholt, gönnerhaft auf einem Sofa, zwei Damen auf einer Bank, über Alltägliches plaudernd: Seit einigen Wochen sind überall in den Barmer Anlagen die „Alltagsmenschen“ von Christel Lechner zu bestaunen.
Die plumpen, aus Glasfaserbeton bestehenden Figuren sorgen durch ihre Detailtreue für Überraschungsmomente. „Ich war zuerst ganz verwundert über die Frau im Badeanzug. Was will die denn hier? Ist das denn möglich? Erst beim Näherkommen habe ich erkannt, dass es eine Skulptur ist“, sagt Renate Möller. „Ich komme oft hierher, um mir die schönen Figuren anzusehen.“
Die Besucher sind begeistert von Lechners Kunstwerken, viele halten sie zuerst für echte Menschen. Ein Mann im Teich mit Schwimmreifen und Badekappe? Frauen, die mitten in den Anlagen ihre Wäsche aufhängen? Gekonnt zaubert die Künstlerin den Betrachtern ein Lächeln aufs Gesicht.
Vor allem „Die Reise nach Jerusalem“ und die Figuren, die an einer Bushaltestelle warten, ziehen besonders viele Besucher an, man sieht sie immer wieder für Fotos vor den Figuren posieren. „Das ist mal etwas ganz anderes. Es werden so mehr Besucher angelockt. Immer wieder muss man sich fragen, ob die Person jetzt echt ist oder nicht“, sagt Salvatore Puletto. Hundebesitzerin Julia Mosmann fügt lächelnd hinzu: „Mein Hund dachte, es wären echte Menschen und hat sie angebellt. Die Figuren können aber abends ganz schön gruselig sein.“
Dass die Figuren nicht alle an einer Stelle stehen, sondern noch bis zum 6. Juli im ganzen Park zu finden sind, lädt einmal mehr zu einem ausgiebigen Spaziergang ein, um alle 17 zu entdecken. Die Ausstellung wurde anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Barmer Anlagen vom Barmer Verschönerungsverein in die Anlagen gebracht. Das ganze Jahr über werden noch weitere Veranstaltungen folgen, um den Park aufzuwerten und Besucher anzuziehen.