Alte Grundschule in Hatzfeld: Der Abriss verzögert sich
Das leere Gebäude ärgert viele Anwohner an der Wilkhausstraße.
Hatzfeld. Viele leere Räume und eingeworfene Fensterscheiben: Die ehemalige Grundschule Wilkhausstraße macht einen mehr als trostlosen Eindruck — auch zum Leidwesen der Anwohner. „Es ist eine gefährliche Kiste. Kinder schlagen Scheiben ein, ich musste gestern sogar einige vom Vordach runterholen“, sagt Hans-Martin Boomkamp und kritisiert die Stadt: „Sowohl das Gebäudemanagement als auch das Ordnungsamt sind keine Hilfe. Diese Baustelle hat sich zu einer Müllkippe entwickelt.“ Auch Heinz-Otto Czernin ärgert sich. „Weil das unbewachtes Gelände ist, tritt dieser Vandalismus verstärkt auf.“
Eigentlich sollte die seit einigen Jahren leerstehende Schule in diesem Frühjahr abgerissen werden. Jetzt wird damit aber erst im Sommer begonnen. „Die Prioritäten haben sich verschoben“, räumt Wilhelm Schulte Bocholt vom Gebäudemanagement ein. Zuerst werden jetzt die alten Schulen an der Kohlstraße, wo ein Kindergarten entstehen soll, und an der Meininger Straße, wo Wohnhäuser gebaut werden, abgerissen. „Das ist dringender“, begründet Schule Bocholt die Verzögerung der Arbeiten.
Er sieht die Schule an der Wilkhausstraße ausreichend gegen ungebetene Besucher gesichert. „Für die Allgemeinheit besteht keine Gefahr.“ Und wenn doch einmal Kinder in das Gebäude eindringen, könne man daran wenig ändern. „Die Schule ist vom Netz genommen, es fließt kein Strom mehr. Und wenn etwas zerstört wird, ist das halt so. In ein paar Monaten wird ja eh abgerissen. Die Kinder sind nicht so rabiat wie die Bagger.“
Anwohner befürchten allerdings, dass — wie schon bei den Vorarbeiten im vergangenen Jahr — der Lkw-Verkehr beim Abriss für Probleme sorgen wird. Die Straßen seien dafür einfach zu eng, sagt etwa Boomkamp. „Es muss endlich eine Anbindung an die Hatzfelder Straße geschaffen werden.“