Verein Stadttauben sucht Spender

Die Tierfreunde tragen mit Eier-Imitaten dazu bei, dass sich Tauben weniger stark ausbreiten und helfen mit Taubenhäusern.

Foto: Anna Schwartz

Oberbarmen. „Kaum mehr als drei Tauben auf dem Berliner Platz“, sagt Petra Laskowski vom Förderverein Stadttauben Wuppertal, „das fällt den Leuten auf.“ Die Tauben befinden sich nun viele Stunden des Tages und in der Nacht im Taubenhaus am Rittershauser Platz, sagt die Vorsitzende.

In dem Bereich, der früher oft als Schmuddel-Ecke galt, steht nun der Taubencontainer mit Anbau, ein Kooperationsprojekt mit den WSW mobil als Sponsor.

Auch ansonsten zeigt sich Petra Laskowski zufrieden mit jüngsten Entwicklungen zu einem Thema, an dem sich nicht nur in Wuppertal die Geister scheiden: Tauben. Für viele gehören die Vögel nicht gerade zu den beliebtesten Tieren. Dass sie Krankheiten übertragen, ist nur eines der Argumente von Taubengegnern, die immer wieder angeführt werden. „Völlig zu unrecht“, wie Petra Laskowski findet. Seit 2012 engagiert sich Förderverein deshalb für Wuppertals Tauben.

Die Ehrenamtler versuchen, die Vermehrung der Tiere einzudämmen, indem echte Eier durch Attrappen ersetzt werden: „Seit 2013 wurden in Oberbarmen 2446 Taubeneier gegen Imitate ausgetauscht und geschätzte 6000 Kilogramm Taubenkot von dem Verein entfernt“, so Laskowski. „Um das leisten zu können wurden das Jobcenter Bachstraße und das Wichernhaus mit ins Boot geholt.“

Aber auch im Elberfelder Taubenschlag gebe es Erfolge: Seit 2012 seien dort 6380 Taubeneier ausgetauscht sowie 9000 Kilogramm Kot entfernt worden. „So blieben der Stadt tausende neuer Tauben erspart“, sagt Laskowsi.

In Elberfeld habe es mit Unterstützung des Gebäudemanagements der Stadt (GMW) jüngst einen neuen Boden gegeben. Das GMW übernahm die Finanzierung des Holzbodens, die Ehrenamtler trugen die Kosten für die Handwerker.

Außerdem hat der Verein in die Öffentlichkeits- sowie Jugendarbeit intensiviert. Seit Anfang Mai bietet er Kindergärten einen Besuch des Taubenhauses in Oberbarmen an. Ziel sei es, „dass die Kinder einen Bezug zu den harmlosen Tieren bekommen“. Die Stadt bescheinigt den Taubenschützern Erfolge. „Die Arbeit ist alle Unterstützung wert“, sagt Sprecherin Martina Eckermann.

Der Verein zählt 14 Mitglieder, fünf von ihnen sind aktiv tätig. „Deshalb ist es für uns auch unmöglich, immer sofort auf Notrufe zu reagieren“, sagt Petra Laskowski. Solange es nur zwei Fahrer gebe, die aber im Beruf stünden, seien dem kleinen Verein die Hände gebunden.

Zudem habe man kein Geld für Benzin und Tierarztkosten übrig und unterhalte keine Pflegestation. „Bislang geht das gesamte Geld des Vereins für Futter, kotverfestigende Mineralien, Desinfektions- und Reinigungsmittel sowie für dringend zu erneuerndes Inventar drauf“, sagt Laskowski. „Leider gibt es kaum noch private Spenden. Trotzdem stehen wir Findern von hilfsbedürftigen Tauben gern beratend zur Seite.“