Wuppertal Verschönerung des Werth: Pläne kommen gut an
Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke lobt die Pläne für eine Verschönerung des Werth. Anwohner äußerten bei einem Informationsabend aber auch Kritik.
Barmen. Schon eine ganze Weile wirkt der Bereich um die Schuchardstraße und den Rolingswerth wie eine große Baustelle. Dass dort die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) massiv die Versorgungsleitungen sanieren, hat folgenden Grund: Die Barmer Innenstadt wird ein neues Pflaster bekommen. Das Ressort Straßen und Verkehr hatte nun zu einem Informationsabend ins Rathaus eingeladen. Über 30 Gäste waren gekommen, denen Ressortleiterin Hannelore Reichl und mit dem Projekt befasste Mitarbeiter detailliert Auskunft gaben.
Dass die Stadt für den ersten Bauabschnitt Schuchardstraße, Lindenstraße, Rolingswerth und den Heubruch zwischen Werth und Zwinglistraße gewählt hat, liegt daran, dass die Maßnahme Ende 2018 abgeschlossen sein muss. Nur so kann Wuppertal Fördermittel über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz nutzen. 800 000 Euro werden veranschlagt, der Eigenanteil der Stadt beträgt zehn Prozent. Für die Anlieger, sagt Projektleiterin Renate Lassay, entstehen keine Beteiligungskosten. Für den Werth — fest im Blick der Planer — muss ein weiteres Projekt aufgelegt werden. Der Umfang sei zu groß, um ihn als ersten Bauabschnitt bis Ende 2018 stemmen zu können. Für den Werth gibt es noch keine konkrete Zeitschiene.
Verlegt wird Naturstein, und zwar hellgrauer Granit, in Platten von 20 mal 40 Zentimeter Größe. Im Kontrast dazu steht die anthrazit-farbene Regenentwässerungsrinne. Integriert sind in ihr taktile Leitelemente für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung. Carolin Stüben, zuständig für Planung und Entwurf: „Granit ist beständiger als es Betonsteine sind, rutschfester und deutlich leichter zu säubern. Granit altert sozusagen in Würde und sieht viel länger gut aus.“ Auf der Schuchardstraße gibt es eine zwei mal zwei Meter große Musterfläche, allerdings noch mit verschiedenen Plattenausführungen. Wenn man sich für eine entschieden hat, wird die Fläche entsprechend geändert. Spätestens im April soll die Ausschreibung stehen, im Juli/August könnte es losgehen.
Das wird, so Stefan Lederer, Abteilungsleiter Bauausführung, in kleinen Abschnitten und jeweils halbseitig durchgeführt. Einmal müssen die Rettungswege offen bleiben, zum anderen müssen Kunden die Geschäfte erreichen können. Lederer: „Zugangssperren sollen so kurz wie möglich sein, eine Frage von Stunden. Die Anlieger werden wir rechtzeitig über jeden Schritt informieren.“ Bis das neue Pflaster kommt, bleiben die Flächen, unter denen die WSW jetzt tätig waren, provisorisch versiegelt.
Auch Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke war zu dem Abend gekommen. „Der Tiefbau und die lange Bauzeit für die Vorarbeiten, die haben schon auch für Ärger gesorgt. Besonders die Geschäftsleute waren da betroffen.“ So berichtete eine Zuhörerin von einem gekappten Stromkabel. Und ein Zuhörer davon, dass einmal ohne Vorwarnung das Wasser für mehrere Stunden abgestellt worden sei. Ihnen hielt ein Mann entgegen: „Wuppertal ist eine Großstadt. Große Baustellen gehören da dazu. Da darf man sich nicht ärgern.“ Und Hans-Hermann Lücke fasste es so zusammen: „Die Tendenz für Barmen ist eine gute. Was wir heute hören, ist eine wunderbare Perspektive für den Stadtteil. Barmen wird dadurch nicht ein bisschen aufgehübscht - seine Attraktivität wird nachhaltig gesteigert.“