Wie die Spielgruppe den Kindergarten ersetzen kann

Viele Eltern suchen sich Alternativen für die Betreuung ihrer Kinder. Eine Möglichkeit gibt es auf Hatzfeld.

Foto: Andreas Fischer

Hatzfeld. Spielgruppen als Alternative für einen Kindergarten? Im Zentrum für Entspanntes Lernen auf Hatzfeld wird das bereits erfolgreich umgesetzt. Und Eltern, die ihr Kind in einer Spielgruppe anmelden und keinen Kita-Platz beanspruchen, werden in Wuppertal gleich zweifach belohnt: Zum einen können sie einen städtischen Zuschuss zu den monatlichen Kosten beantragen. Zum anderen dürfen sie den staatlichen behalten.

„Unser Zuschuss ist unschädlich für das Betreuungsgeld“, sagt Doris Nehls vom Stadtbetrieb Kindertagesstätten. Das heißt, die derzeit 100 Euro vom Bund werden nicht angerechnet.

„Alle Eltern, deren Kinder neun oder mehr Stunden hier sind, haben den Zuschuss bei der Stadt beantragt“, weiß Sandra Kochem, Sekretärin bei Entspanntes Lernen. Neun Stunden entsprechen zwei Tagen an der Hatzfelder Straße, wobei die Tage frei wählbar sind. Die Eltern entscheiden, an wie vielen Wochentagen und wie viele Stunden der Sohn oder die Tochter die Gruppe besucht.

Ein ebenso flexibles Modell bietet die Spielgruppe Langewiesche an der Gennebrecker Straße an: „Viele unserer Eltern nutzen den neuen Zuschuss“, sagt Heidi Langewiesche, die eine erhöhte Nachfrage seit der Neuregelung verzeichnen kann.

Hintergrund: Die Stadt Wuppertal fördert seit Sommer 2013 den Besuch eines solchen „Vor-Kindergartens“ mit Zuschüssen von bis zu 150 Euro pro Monat. Seit dem 1. August gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr. Doch wenn in August das neue Kindergartenjahr beginnt, bekommen nicht alle Wuppertaler Kinder in einer Tagesstätte einen Platz.

Eine Alternative zu einem institutionellen Kindergarten ist die Betreuung durch eine Tagespflegeperson. Doch manche Eltern wünschen sich schon für ihre Ein- und Zweijährigen, dass diese eine größere Gruppe kennenlernen, um später einen leichteren Einstieg in die Kita zu finden. Und dann kann eben eine Spielgruppe die Lösung sein. In den meisten Spielgruppen liegt die Gruppengröße zwischen acht und zwölf Kindern. Spielen, basteln, aber auch gemeinsam essen und singen gehören zum Tagesablauf. Allerdings gibt es Voraussetzungen, um eine Förderung zu erhalten: Das Kind muss zwischen einem und drei Jahren alt sein. Es muss in Wuppertal wohnen und mindestens neun Stunden pro Woche in der Gruppe angemeldet sowie mindestens die Hälfte der Zeit anwesend sein.