Wirtin klagt über Lärm und Schmutz durch die Baustelle

Das Landcafé an der Oberbergischen Straße verzeichnet weniger Umsatz.

Foto: Anna Schwartz

Lichtenplatz. Presslufthammer erschüttern die Terrasse, Staub weht über die gedeckten Tische — mit ihrer Außengastronomie macht Gabriele Zahrt in diesem Jahr keinen Umsatz. Seit Anfang August leidet die Wirtin des Landcafes an der Oberbergischen Straße unter den Bauarbeiten vor ihrer Haustüre. An der Kreuzung mit der Müngstener Straße und dem Böhler Weg entsteht derzeit ein Kreisverkehr, der den neuen Einzelhandel westlich der Oberbergischen Straße erschließen soll.

„Für uns ist die Baustelle eine Katastrophe. Die Terrasse können wir wegen Lärm und Schmutz gar nicht nutzen und unser Gästeparkplatz ist nur sehr schwer zugänglich“, ärgert sich Zahrt. Der Umsatz sei deshalb deutlich zurückgegangen.

Vor allem die Parksituation mache ihr Sorgen: „Die Striekspöen sollen nächste Woche hier spielen — eine Kultband! Da werden 100 Gäste erwartet, wo sollen die denn alle parken?“

Andere Anlieger des Böhler Wegs ärgern sich vor allem über die gesperrte Ein- und Ausfahrt ihrer Straße. Ralf Zinzius betreibt am Böhler Weg ein Versicherungsbüro: „Meine Kunden müssen einen großen Umweg fahren. Es gab schon viele Beschwerden.“

Als Investor sind die neuen Einzelhändler für die Baustelle verantwortlich. Bis Ende November entstehen an der Oberbergischen Straße zwei Kreisverkehre und drei Einfahrten auf das Gelände. Darüber hinaus müssen Versorgungs- und Entsorgungsleitungen verlegt und die Fahrbahndecke erneuert werden.

Für den Kreisverkehr am Landcafe ist eine Bauzeit von mehr als zwei Monaten eingeplant. „Momentan können wir nicht weiterarbeiten, weil die Telefonkabel zu hoch liegen. Die müssen erst runter“, erklärt Bauleiter Joachim Berwing. „Uns gefällt das auch nicht. Das macht die Arbeit für uns nur schwieriger.“

Die Stadt kann die Arbeiten nicht beeinflussen: „Wir haben natürlich darauf gedrängt, die Arbeiten zu optimieren. Die Baustellenampel ist jetzt zeitabhängig geschaltet. Wenn der Verkehr morgens in die Innenstadt und abends wieder zurückfließt, ist die Grünphase in die jeweiligen Richtungen länger“, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann. An der problematischen Situation für die Anwohner ändert das wohl aber noch nichts.