Freizeit Ein Freibad der besonderen Art

Zum Alfred-Panke-Bad haben nur Mitglieder Zugang. Doch diese schätzen die Ruhe sehr.

Peter Nocke, Jochen Klein und Lothar Dongus im Bendahler Bad.

Foto: ja/Schinkel, Uwe (schin)

Vielleicht sind Sie auch einer der Menschen, die jedes Jahr an denselben Ort in den Urlaub fahren in der Hoffnung, dass sich nichts verändert hat. Aus dem einfachen Grund, weil Sie wissen, was Sie dort erwartet und es eine Art Konstante in Ihrem Leben darstellt. Genauso verhält es sich mit dem Alfred-Panke-Bad - im Wuppertaler Sprachgebrauch auch „Bendahler Bad“ genannt - das seit dem Bau Anfang der 70er Jahre im Grunde genommen gleich aussieht: Ein großes Schwimmbecken ziert als Herzstück den Großteil des Bads, zusätzlich gibt es einen Beachvolleyballplatz, ein Kinderbecken, einen neu erbauten Kinderspielplatz, einen Fußball- und Streetballplatz sowie eine große Liegewiese. Das angrenzende Restaurant „Kriegsfuß“ mit Terrasse zum Bad versorgt die hungrigen Schwimmer mit allem, was das Herz begehrt.

Die Besucher genießen
vor allem die Ruhe

Die Ausstattung ist dieselbe wie in einem normalen Freibad auch, doch es gibt eine kleine Besonderheit: Nur Mitglieder des Vereins „Wasserfreunde“ dürfen dort ihre Bahnen ziehen. Warum? Der Grundgedanke dabei war, den Schwimmern und Wasserballern des Vereins optimale Trainingsbedingungen zu bieten. Die Wasserball-Herrenmannschaften, von denen die 1. in der 2. Bundesliga spielt, trainieren dort unter der Woche jeden Abend ab 19 Uhr und auch die Schwimmer von Bayer dürfen die Becken für sich nutzen.

Doch das von den Besuchern und Mitarbeitern liebevoll „Eigenbad“ genannte Freibad bietet seinen Mitgliedern vor allem eins: Ruhe, wenig Trubel und einen Ort, um dem Stress des Alltags zu entfliehen. Im Durchschnitt schwimmen und plantschen dort im Sommer rund 50-60 Gäste pro Tag, im Vergleich dazu waren es diesen Sommer im Mirker Freibad teilweise 500 Besucher pro Tag. Thomas Berger, Mitglied des erweiterten Vorstands und regelmäßiger Besucher des Bads, sagt: „Man genießt es, wenn man hierher kommt. Wir sind hier alle zusammen groß geworden und jeder kennt sich. Das ist einfach schön.“ Er schwamm damals zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden und neunfachen Europameister Peter Nocke in einer Mannschaft und die beiden sind seitdem gute Freunde und Kollegen. Nocke ist aber nicht nur ehemaliger Europameister, sondern mit Lothar Dongus und sechs anderen Kollegen auch regelmäßig als Badaufsicht tätig.

Der Erhalt des Bads
war nicht immer einfach

Zusammen mit Peter Schwafferts (Vorsitzender) und Lutz Volmer (Finanzen) leitet er das Bad seit zehn Jahren mit Herzblut und Leidenschaft. Doch das ist und war nicht immer einfach. In den Hochzeiten der 70er Jahre waren es mal 2500 Mitglieder, aktuell sind es knapp die Hälfte. „Das liegt vor allem an der hohen Altersstruktur der Mitglieder und den etwas höheren Preisen als in anderen Freibädern. Dennoch gibt es bei den Zahlen im letzten Jahr einen Aufwärtstrend und wir versuchen immer wieder neue Mitglieder zu gewinnen.“, so Berger. Dafür findet jedes Jahr einmal ein Badtag statt, bei dem viele Mitglieder mit anpacken, um die Reinigungsarbeiten durchzuführen, damit das Bad für potenzielle neue Mitglieder aufgepäppelt wird.