Cronenbergs erste Tanzschule
Sarah Temme und Nadine Tillmann eröffnen ihr „Haus der Tänze“ im September an der Hauptstraße.
Cronenberg. Walzer, Jive und Tango, Hip-Hop und Zumba: Cronenberg bekommt seine erste klassische Tanzschule. Sarah Temme und Nadine Tillmann wollen am 13. September ihr „Haus der Tänze“ in der früheren Post, Hauptstraße 79, eröffnen.
Cronenberg fanden die beiden Jung-Unternehmerinnen (23 und 25 Jahre sind sie alt) als Standort ideal. Nicht nur, weil Nadine Tillmann dort ihre Wurzeln hat: „Wir haben eine gute Anbindung auch nach Ronsdorf, Remscheid und Solingen. An der Hauptstraße sind wir leicht zu erreichen und haben jede Menge Parkplätze“, sagt Sarah Temme. Und sie weiß, dass Jugendliche von den Südhöhen selten die Tanzpartys in der Stadt besuchen, „weil es für den Bus zurück zu spät wird“.
Der Bedarf ist jedenfalls da, das merken sie schon während des Umbaus, weil sie so viele Anrufe und Mails bekommen. „Wir hätten auch nie gedacht, dass die Nachfrage nach Bauchtanz und Westcoast-Swing hier so groß ist“, sagt Nadine Tillmann. „Natürlich werden wir darauf reagieren und eine Bauchtanz-Lehrerin engagieren.“
Sarah Temme
Das ist eine der wenigen Disziplinen, die die beiden jungen Frauen (bis jetzt) nicht selbst unterrichten können. Denn Tillman und Temme haben eine Menge Berufserfahrung. Nicht nur, weil sie als Mitglieder des ADTV (Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband) eine dreijährige Ausbildung absolviert haben, sondern weil sie auch seit mehr als fünf Jahren in einer Wuppertaler Tanzschule gearbeitet haben.
„Aber jede hatte für sich den Traum, etwas Eigenes aufzumachen“, sagt Sarah Temme. „Von unserer Arbeit her war uns klar, dass wir gleich ticken. Dann haben wir uns lange unterhalten und beschlossen, das Projekt gemeinsam zu stemmen.“
Stemmen beschreibt die aktuelle Situation im Übrigen treffend. Denn statt Walzerdrehung und Wiegeschritt vorzutanzen, nehmen die beiden Spachtel, Kelle und Hammer zur Hand, um die Wände der zwei Tanzsäle herzurichten, am Schallschutz zu bauen und die Bar zu mauern. Freunde und Familie helfen, ein paar Profis sind auch dabei.
Vom Rhythmus, bei dem man mitmuss, ist jedenfalls nichts zu hören. Ein Bohrhammer verbreitet ohrenbetäubenden Lärm, Staub liegt in der Luft und auf dem Boden. Fast sechs Monate Bauzeit braucht es, bis man auf 411 Quadratmetern über das Parkett gleiten kann. „Aus Kostengründen müssen wir eben viel selbst machen“, sagt Nadine Tillmann. Die Unternehmensgründung ist für die beiden ein finanzielles Wagnis. „Wir sind sehr optimistisch“, sagt Sarah Temme, „aber ob das wirklich klappt, wissen wir erst in ein oder zwei Jahren.“