Wuppertal Ampelschaltung an der Steinbecker Meile: Testlauf für sechs Monate
Viele wünschen sich den Kreisel zurück. Die Stadt will nach der B 7-Öffnung aber erstmal bei der Ampelschaltung bleiben.
Steinbeck. Wenn am 10. Juli die „neue“ B 7 eröffnet wird, bleibt zumindest an der Steinbecker Meile erstmal alles beim alten: Die Stadt wird die Ampelkreuzung bekanntlich nicht zurückbauen (die WZ berichtete). Kritik kommt deswegen vor allem auch aus dem Gewerbegebiet. „Man hatte uns zugesagt, dass die Ampel nur eine Interimslösung ist“, sagt Ulrich Beeck, Geschäftsführer von Aurego, der sich ärgert, „dass wir das nicht schriftlich hatten“. Die Ampelregelung sorge regelmäßig für lange Rückstaus, so Beeck.
Ein Versprechen, den Kreisel wieder herzustellen, „im Vorfeld der B7-Sperrung kann es aus unserer Sicht nicht gegeben haben“, sagt allerdings Stadtsprecherin Martina Eckermann. Schon damals sei mit Blick auf die Verkehrszahlen darauf hingewiesen worden, dass der Kreisel bereits regelmäßig in den Stoßzeiten am absoluten Limit seiner Leistungsfähigkeit war. „Ab einem bestimmten Verkehrsaufkommen ist eine Ampel nun einmal leistungsfähiger.“ Beim Kreisel sei es oft nur ein Gefühl, dass der Verkehr besser rolle. Nichtsdestotrotz habe die Verwaltung bereits mit den Geschäftsleuten gesprochen, auch Oberbürgermeister Andreas Mucke habe sich in einem Schreiben an Aurego & Co. gewandt.
Tenor, so Eckermann: „Zur Öffnung der B7 wird die Signalschaltung mit Blick auf das zu erwartende niedrigere Verkehrsaufkommen verändert, so dass es mehr Grünzeiten gibt — und entsprechend weniger Risiko für Rückstaus auf das Gelände der Einzelhändler.“ Die Kollegen in der Verkehrstechnik werden dann „ganz genau schauen, wie die Entwicklung verläuft und die Signalschaltung fortlaufend anpassen.“ Nach einem halben Jahr sollen die Erfahrungen ausgewertet und eine Entscheidung über einen möglichen Rückbau zum Kreisel getroffen werden.
Beeck ist damit allerdings nicht ganz zufrieden. „Das ist eine unbefriedigende Lösung.“ Es sei lediglich eine Zusage, „dass der Rückbau nicht gänzlich vom Tisch ist“, so der Geschäftsführer, der betont: „,Wir wollen den Kreisverkehr zurück.“
Zurückhaltender äußert sich André Kolbinger, Geschäftsführer von Akzenta. Auch er wünscht sich, dass der Kreisel zurückkommt, warte jetzt aber erst einmal ab. „Wir sind in regem Austausch mit allen Beteiligten.“
Doch nicht nur die Geschäftsleute trauern der alten Kreisellösung nach. Dirk Schumacher wohnt an der Tannenbergstraße. Aus Sicht eines Fußgängers sei dort schon immer viel los gewesen. Seitdem die Ampel da sei, habe es noch deutlich zugenommen. Springt die Ampel auf Gelb, geben die Autos noch schnell Gas. Ein weiteres Problem aus Schumachers Sicht: Autofahrer, die vom Robert-Daum-Platz kommen, wollen sich die Ampel ersparen — und nutzen die Zufahrt von der Tannenbergstraße auf den Parkplatz Richtung Aldi. „Und da wird teilweise gerast“, sagt Schumacher, der direkt an dem kleinen „Zubringer“ mit Kopfsteinpflaster wohnt. Nicht viel besser sei es für Fußgänger, wenn sie aus der anderen Richtung, vom Bahnhof Steinbeck, kämen.