Kritik BV fordert erneute Fahrplan-Änderung

Elberfeld · Stadtwerke sollen Kürzungen auf den Linien 603, 645 und 615 zurücknehmen.

Unter anderem das Angebot auf der Linie 643 soll gekürzt werden.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

. Bereits bei der Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld hatte es harsche Kritik an den geplanten Änderungen im Streckennetz der Buslinien der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) gegeben, insofern war es nicht verwunderlich, dass das Thema auch beim jüngsten Treffen der BV wieder auf der Tagesordnung stand. Gleich in drei Anträgen wollten die Bezirksvertreter ihre Änderungswünsche an die WSW herantragen. Um die einhellige Kritik aller Bezirksvertreter auf den Punkt zu bringen, wurden die entsprechenden Anträge der SPD, CDU und Grünen in einem gemeinsamen Antrag gebündelt. Das Votum fiel erwartungsgemäß deutlich aus: Mit 18 zu null Stimmen wurde der Beschluss angenommen.

Den gemeinsamen Antrag hatte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Gerta Siller vorgeschlagen. Es gehe darum, mit der Verabschiedung eines gemeinsamen Antrages „ein Signal an die Bevölkerung über alle Parteigrenzen hinaus“ zu senden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Knorr kritisierte, dass die Pläne der WSW zu den Fahrplanänderungen offenbar „am Rat der Stadt vorbei“ gegangen seien. SPD-Fraktionschef Thomas Kring erneuerte seine Beschwerde, dass man sich „weiterhin nicht hinreichend informiert“ über die anstehenden Änderungen fühle. Der Beschluss der BV sieht in den geplanten Streichungen im Busfahrplan, die mit der Eröffnung des neuen Busbahnhofes am Döppersberg am 25. November in Kraft treten sollen, „ein völlig falsches Signal“.

Fahrplan-Kürzungen senden
laut BV ein falsches Signal

Angesicht der Dieselkrise müsse „das Ziel sein, mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf den ÖPNV zu bewegen. Das geht nur mit einem attraktiven Angebot“, heißt es weiter. Die geplanten Änderungen im Fahrplan konterkarierten dieses Ziel.

Konkret fordern die Bezirksvertreter von WSW Mobil die Rücknahme der Streichungen des Sonn- und Feiertagsverkehrs auf den Linien 603 und 645 in der Südstadt. Die Linie 615 solle nicht am Hauptbahnhof enden, sondern über die Haltestellen Wall/Museum und Morianstraße wenden können. Auch Streichungen beim Verstärkungsverkehr auf der Linie 623 – zumindest bis in den Bereich Ostersbaum – sollten unterbleiben. Das Angebot bei der Quartierslinie 643 solle nicht beschnitten werden, da die Verbindung auch in den Abendstunden gut frequentiert sei. Überdies solle nach dem Wegfall der Haltestelle Ohligsmühle ein Konzept erarbeitet werden, das eine bessere ÖPNV-Anbindung des Luisenviertels gerade in den Abend- und Nachtstunden vorsieht.