Der „Dönberg hilft“ weltweit mit Kultur in der Kneipe

Mit der Reihe „Kultur und Kneipe“ wird Geld gesammelt.

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Dönberg. Mit „Dönberg hilft Krapi“ fing alles an: Hinter der ehrenamtlichen Hilfsorganisation der beiden Dönberger Kirchengemeinden „Dönberg hilft“ stecken rund 30 Köpfe, die sich seit 1995 Projekten für humanitäre Zwecke widmen. „Kultur und Kneipe“, der Motor der Organisation, sei damals noch nicht als Reihe geplant gewesen, erinnert sich Uli Keip, einer der Mitinitiatoren. „Die Unterstützung der Dönberger Bürger für ein Hilfsprojekt im kroatischen Krapina stand im Vordergrund.“

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Der im vergangenen Jahr verstorbene Joschka Puh sei die treibende Kraft gewesen, die Dönberger Hilfsorganisation zu gründen, weiß Keip zu berichten. Die Partnerschaft mit Krapina, die unter dem Motto „Dönberg hilft Krapi“ lief, beinhaltete den Auf- und Ausbau einer Krankenstation sowie Hilfsmittellieferungen in den Ort im ehemaligen Jugoslawien. Ermöglicht wurde die Unterstützung durch Sammlungen und Benefiz-Auftritte auf dem Dönberg.

In den Folgejahren gaben sich Musikbands wie etwa „Drops of Plenty“, „Fortschrott“ oder Lokalmatadoren wie „Good Times“ oder „Roadhouse“, im wahrsten Sinne die Ehre, denn: Alle Künstler, darunter auch zahlreiche Kabarettisten und Referenten verzichten auf ihre Gage. Dies hat sich bis heute nicht geändert.

„Christoph Aubke, der auch seit den Anfangstagen mit im Boot sitzt, hat einen guten Draht zu Künstlern und holt sie zu uns auf den Dönberg“, erzählen Keip und Dirk Gottschalk, der seit 2006 dabei ist. „Seit wir durch große Banner und unseren Internet-Auftritt auf Veranstaltungen aufmerksam machen, wird häufig vor ausverkauftem Haus gespielt“, so Gottschalk. Das seien zwischen 70 und 120 Menschen, die einen freiwilligen Betrag leisten.

Christine Lustig und Michaela Bade sind derzeit federführend bei „Dönberg hilft“, und jedes Jahr wird, wie Keip anmerkt, im größeren Kreis entschieden, ob es auch im Folgejahr weiter geht. Nach einem Kindergarten-Hilfsprojekt im bulgarischen Burgas konzentrieren sich die Aktivitäten seit einiger Zeit auf Namibia und Uganda, wo Jörg Wintersieg stark engagiert ist.

Zur Finanzierung findet unter anderem viermal im Jahr „Kultur und Kneipe“ statt, wo sich die „Helfer“ einbringen. Vom Bühnenauf- und Abbau, dem Fässerschleppen bis zum Brötchenschmieren funktioniert alles — weil die Leute Spaß haben, wie Keip hinzufügt. „Unser besonderer Trick ist: Die Künstler werden bei uns gehegt und gepflegt“, erklärt Keip.

Exemplarisch für das Interesse und den Einsatz der Dönberger sei eine Aktion von 1997 genannt: Als 70 Menschen aus Krapina ihre Partnerstadt besuchten, waren weit mehr Übernachtungsangebote als erforderlich vorhanden. Das zeichnet „Dönberg hilft“ eben aus.