Kinderladen Funckstraße: Seit 40 Jahren in Elternhand

Am Ottenbrucher Bahnhof hat eine der ältesten noch bestehenden Elterninitiativen Wuppertals ihre Heimat.

Brill. Als der Kinderladen direkt am Ottenbrucher Bahnhof einzog, fuhren dort noch die Züge. Mitte der 1970er Jahre war das, als die Idee der selbstverwalteten Kindergärten vor allem von Berlin aus durch die Republik schwappte. Viele sind längst Geschichte, doch der Kinderladen an der Funckstraße feierte gerade erst Geburtstag. 40 Jahre ist es her, dass Wuppertaler Eltern das Heft in die Hand nahmen und an der Luisenstraße ihre erste Heimat bezogen. 1975 erfolgte der Umzug an die Funckstraße.

20 Kinder werden derzeit in der Wohlfühloase direkt an der Trasse betreut. Und beim Rundgang mit Erzieherin Claudia Lindenborn wird schnell deutlich, was einen Kinderladen auszeichnet. „Die Eltern beteiligen sich an der Betriebsführung“, sagt die 48-Jährige schmunzelnd. Will heißen, während die Kinder spielen und toben, sind zum Beispiel zwei Väter damit beschäftigt, Gemüse für das Essen zu schneiden. Andere sind gerade mit Kindern unterwegs beim Schwimmen. Drei Elternteile seien eigentlich immer im Einsatz, wie Lindenborn betont, dazu noch drei Erzieherinnen.

Vieles in der Einrichtung existiert nur dank des Engagements der Eltern. Vom Klettergerüst im Turbo-Raum bis zu den Spielgeräten. „Die Kinder haben viele Freiräume — aber es gibt auch klare Regeln“, betont Lindenborn, die seit 16 Jahren dort arbeitet. Gut 1000 Quadratmeter umfasst der Kinderladen, das riesige Außengelände lädt zum Spielen ein. „Am liebsten führen die Kinder Besucher herum“, erklärt Lindenborn. Dann geht es rund ums Haus durchs Grüne.