Nevigeser Straße: Maximal ein Markt
Stadt: Planungsrecht und Zeitdruck stehen Ideen entgegen, neben dem Discounter zum Beispiel noch einen Drogeriemarkt zu errichten.
Katernberg. An der Nevigeser Straße wird nach derzeitigem Stand maximal ein Supermarkt entstehen. Am kommenden Samstag startet das Höchstgebotsverfahren für einen Teil des Geländes, auf dem aktuell noch der Nachwuchs des Wuppertaler SV kickt. Die Stadt will die Fläche verkaufen, damit ein Investor dort einen Discounter errichten kann. Außerdem soll die neue Vierfach-Sporthalle für die Gesamtschule Kruppstraße dort entstehen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf soll der Umzug des WSV mit seinem Jugendzentrum zum Stadion am Zoo finanziert werden. Mindestens 2,5 Millionen Euro will die Stadt mit dem Gelände einnehmen — peilt also mindestens 450 Euro pro Quadratmeter an.
Jetzt schlug ein Interessent für die Fläche aber vor, neben der Halle an der Nevigeser Straße mehrere Märkte dort zu errichten — neben einem Discounter alternativ noch einen Vollversorger oder einen Drogeriemarkt. Letzteren wünschten sich auch viele Anwohner.
Eine Idee, die offenbar in der Verwaltung die Runde machte. Der Realisierung stehen aber, so Jochen Braun, Leiter des Ressorts Bauen und Wohnen, mehrere Faktoren entgegen: das Planungsrecht und vor allem die Zeit.
Für zwei oder mehr Märkte auf dem Gelände müsste die Verwaltung, so Braun, durch mehrere Planungsinstanzen, angefangen beim aktuellen Regionalplan. Ein Verfahren mit ungewissem Ausgang. Momentan sei gar nicht abzusehen, ob so eine Planung überhaupt genehmigungsfähig sei, so Braun.
Das weitaus größere Hindernis sei aber die mögliche Dauer des Verfahrens. Die Verwaltung, das hat sie immer betont, will so schnell wie möglich Baurecht schaffen, damit auf dem Gelände endlich die Sporthalle gebaut werden kann, auf die nicht nur die Gesamtschule sehnlichst wartet. Mitte 2019 soll der Neubau stehen
Deshalb, so Braun, arbeitet die Stadt an einem Bebauungsplan für ein Mischgebiet: nur ein Nahversorger plus Sporthalle. Mehr gehe dann nicht. Der Supermarkt, so Braun, dürfte eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter haben, eventuell auch mehr. „Das muss dann ein Gutachten zeigen.“
Losgelöst von Planungsrecht und Verfahrensdauer sieht Braun aber auch andere Hürden für die Realisierung mehrerer Märkte. „Der Platz ist knapp.“ Von 12 000 Quadratmeter Gesamtfläche geht die Stadt aus. 6500 Quadratmeter sind für die Vierfach-Sporthalle vorgesehen, die restlichen 5500 gehen in den Verkauf. Und darauf müssen auch eigene Stellplätze für den Nahversorger untergebracht werden, erklärt Braun. Das könne man nicht einfach so da „hineinplanen“.
Eine gemeinsame Nutzung der Parkplätze durch Sporthalle und Discounter sei zudem eher schwierig. Der Vereinsport etwa nutze die Halle voraussichtlich dann, wenn am Supermarkt die größte Kundenfrequenz herrsche.