Wuppertal Mieter für die Geschäfts- und Büroflächen am Wall gesucht

Doch viele Interessenten zögern.

Foto: Andreas Fischer

Zentrum. Der Wall soll — spätestens wenn der Döppersberg mal fertig ist — ein, wenn nicht das Eingangstor in die Elberfelder City werden. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit, auch um noch Mieter zu finden. „Der Wall ist für uns eine sorgenfreie Zone“, sagt Angelika Finkernagel, schränkt dann aber ein: „Zumindest, was die Gebäude angeht.“ Dass dort attraktive Ladenflächen entstehen beziehungsweise schon entstanden sind, nimmt die IG 1 erfreut zu Kenntnis. Unter anderem haben gerade die Arbeiten am Wall 28 begonnen. Das Gebäude, in dem zuletzt die Santander-Bank untergebracht war, erhält eine neue Fassade. Für das Ladenlokal sucht die IP-NRW einen Mieter — bislang vergeblich.

„Viele Interessenten warten ab, wie sich der Wall weiter entwickelt“, erklärt Kolja Linden von der Landmarken AG, die das ehemalige „Koch am Wall“ übernommen hat. Mit Santander, Rinke und der Barmer GEK hat das Aachener Unternehmen zwar drei wichtige Mieter — gut 2600 von 7600 Quadratmetern Gesamtfläche stehen aber noch leer.

Matthias Zenker von der IG 1 spricht von einem „Wartestand“, in dem sich Interessenten befinden. „Viele wollen erst schauen, wie es sich auch mit dem FOC entwickelt“, sagt Finkernagel dazu. Es habe für Filialisten keinen Sinn, neu in die City zu ziehen, wenn es dann am Döppersberg später ein Outlet der Marke geben wird.

Keinen Hehl macht die IG 1 daraus, nicht „jeden“ am Wall haben zu wollen. Dass Woolworth ausgerechnet ins traditionsreiche Haus Fahrenkamp gezogen sei, stößt Zenker immer noch sauer auf.

Die Kritik kontert allerdings Hubert Baumeister von IP-NRW, die damals die Vermietung einfädelten. Elberfeld sei als Standort attraktiv und werde noch attraktiver. Aber die Kaufkraft sei nun mal in Städten wie Düsseldorf deutlich höher. Den richtig hochwertigen Einzelhandel an die Wupper zu holen, funktioniere nicht, sagt er. Man müsse realistisch bleiben. „Diese Läden halten sich hier nicht.“ Wer die Neuansiedlungen kritisiere, solle selbst für Alternativen sorgen.

Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) bleibt dagegen optimistisch gestimmt. „Der Wall verfügt über eine gute Mischung an Geschäften in allen Preislagen.“