Unterwegs mit der Wuppertal-Touristin Wuppertal-Touristin: „Ein Zoo wie ein Park“

Zum Abschluss ihrer Wuppertalreise schaut sich Eveline Dohmann die Seelöwenfütterung an.

Foto: Daniel Neukirchen

Zoo. Was für ein Tag. Eveline Dohmann ist innerhalb weniger Stunden von der Wuppertal-Skeptikerin zum Tal-Fan geworden. Nordbahntrasse, Schwebebahn, Luisenviertel, Hardtanlagen, Stadthalle — immer wieder hat die Stadt, die ihr noch gestern völlig unbekannt war, verblüfft. Den Abschluss des Trips bildet nun — wie es sich gehört — ein Ausflug in den Wuppertaler Zoo. Auf dem Weg zum Eingang gesteht die Krefelderin: „Ich mag Zoos eigentlich gar nicht so gerne.“ Seit Kindestagen habe sie keinen mehr besucht. „Mir tun die eingesperrten Tiere leid“, sagt sie. Doch da heute vorgeführt wird, was Wuppertal zu bieten hat, bleibt der 48-Jährigen keine Wahl, als dem Zoo zumindest eine Chance zu geben.

Kaum hat Eveline Dohmann die Anlage betreten, stellt sie fest: In nur wenigen Minuten beginnt die Fütterung der Seelöwen. Also — nichts wie hin. Auf dem Weg schaut sich die Besucherin ein wenig um und bemerkt: „Das ist ja hier sehr weitläufig und erinnert mich gar nicht an einen Zoo. Das ist ein Zoo wie ein Park.“

Das Zuhause der Seelöwen liegt am Berg. Das wird Eveline Dohmann jetzt klar und sie fragt sich angesichts der Topgraphie des Zoos: „Wie kommen eigentlich Senioren hier hoch?“ Noch weiß sie nicht, dass es noch viel weiter hinauf geht.

Jetzt geben erstmal die Seelöwen Gas. Für eine Handvoll Heringe machen die trainierten Zoobewohner alles. Eveline Dohmann beobachtet Sprünge, akrobatische Einlänge und auch mal einen Hand-Flossen-Schlag mit dem Tierpfleger. „Sportlich sind sie ja“, sagt die Krefelderin. Sie hat zuletzt in Kalifornien Seelöwen in freier Wildbahn gesehen — die waren etwas träger. Insgesamt gefällt ihr die Show aber.

Vielleicht auch, weil sie beim weiteren Spaziergang durch den Zoo feststellt, dass die meisten Tiere offenbar mehr Platz haben als sie das vermutet hat. Im Gegensatz zu anderen Zoobesuchern freut sich Dohmann auch mal, wenn sie kein Tier im Gehege sieht. „Die haben hier viel Auslauf und auch mal Platz sich zu verstecken, das finde ich gut“, sagt sie. Auch zum Spazierengehen findet die Touristin die Anlage gelungen und kann die Familien gut verstehen, die sich ein gemütliches Plätzchen für ein Picknick im Zoo suchen, weil eben die Aufenthaltsqualität so hoch ist.

Langsam neigt sich der Tag dem Ende. Eveline Dohmann nimmt auf einer Bank Platz und lässt ihre Zeit in Wuppertal Revue passieren. Ihr Fazit, daran bestand inzwischen kein Zweifel mehr, ist positiv: „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viele Schätze zu entdecken gibt.“ Sie will noch einmal wiederkommen. Auf der Nordbahntrasse Radfahren, die Stadthalle zum Konzert besuchen, noch mehr von der Stadt entdecken. Und auch ihre Freunde auf Wuppertal stoßen.