Nahverkehr Wuppertaler Stadtwerke ändern Busroute wegen parkender Autos

Anwohner kritisieren seit Jahren, dass Zoobesucher häufig die Strecke an der Hubertusallee blockieren.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

. Auch vor den Toren des Zoos geht es häufig wild zu. Dann brüllen aufmerksame Bürger, um dem Bus der Linie 639 beim Wendemanöver auf der engen Hubertusallee zu helfen. Bereits seit mehreren Jahren besteht das Problem einer zu schmalen Fahrgasse, das immer wieder durch zu weit innen parkende Zoobesucher hervorgerufen wird. Nach langjährigen Querelen und dutzenden Beschwerdebriefen durch Anwohner haben die Wuppertaler Stadtwerke nun reagiert und kündigen zum Fahrplanwechsel ab dem 25. November eine neue Fahrroute an.

So soll die 639 demnächst die Haltestelle am Zooeingang aussparen und stattdessen zukünftig über die breitere Siegfriedstraße fahren, ehe es weiter bergauf geht. „Wir hoffen, dass das betriebliche Problem des zu engen Durchfahrtwegs damit behoben ist“, kommentiert WSW-Pressereferent Rainer Friedrich. „Dass es da öfters mal Probleme gab, ist uns seit längerem bekannt“, ergänzt er. Seitens der Stadt hatte man jedoch bewusst lange Zeit an der Haltestelle vor dem Zooeingang festhalten wollen. Zoobesucher sollten auch nach dem Zugausstieg so direkt wie möglich an den Zoo herangefahren werden, um vor allem ortsunkundige Gäste nicht zu verwirren. Hinzu kommt, dass die WSW ein spezielles Zooticket im Programm haben. Dass man die Hubertusallee nun doch ausspart, liegt an der anhaltenden Verkehrsproblematik.

„Mindestens ein bis zweimal in der Woche hängt hier ein Bus fest, manchmal sogar öfters“, ärgert sich auch Bernd Wicho. Der Anwohner hat bereits unzählige Male vergeblich auf den Bus gewartet, weil der auf der Hubertusallee lange warten musste oder gar nicht durchkam. „Man steht da und weiß nicht, ob er noch kommt oder nicht. Grade für Senioren ist das ein unmöglicher Zustand“, kritisiert Wicho und gibt zu bedenken, dass es an dieser und den Folgehaltestellen besonders viele ältere, auf den Busverkehr angewiesene Bürger gebe.

„Meistens wird die Polizei gerufen und im Zoo eine Durchsage gemacht. Dass der Fahrzeugbesitzer das mitkriegt, kommt jedoch selten vor“, berichtet der Anwohner. Häufig folgen wilde Rangiermanöver, bei dem die Fahrgäste aussteigen müssen, um den Busfahrer einzuweisen und Autospiegel umzuklappen. „Abgeschleppt wird nie. Die Mühe macht sich keiner, zumal man die Zoobesucher ja nicht verärgern will“, wertet Wicho. Stattdessen beschränke sich die Polizei auf ein Knöllchen.

Nicht selten dauert das Warte- und Wendeprozedere bis zu zwei Stunden, sodass zwei Busse ausfallen müssen. „Oder der Busfahrer erkennt die zu enge Stelle von unten und lässt die am Zoo stehenden Fahrgäste ganz umsonst warten“, ärgert sich Wicho. Der Vohwinkler bewertet den Routenwechsel als längst überfällig und kritisiert, dass unzählige Beschwerdebriefe durch Anwohner über mehrere Jahre ignoriert worden seien. Zudem würde der Schienenersatzverkehr schon immer über die Siegfriedstraße führen.

Dass man nicht nur nach Beschwerden gehen könne, sondern „grundsätzlich abwägen und selbst tätig werden“ müsse, erklärt WSW-Pressereferent Rainer Friedrich. „Wir kennen die Parkproblematik vor allem vom Ölberg, wo es gar keine Möglichkeit einer Umleitung gibt. Auch hier können wir nur versuchen, die Leute zu sensibilisieren“, berichtet Friedrich und nennt Anwohner-Handzettel, Beschilderungen und Presseaufrufe als Steuerungsmöglichkeiten.