Kita Blutfinke zieht ins Ausweichquartier

Die Städtische Kindertagesstätte bereitet sich auf den Neubau vor.

Ronsdorf. "Jetzt wird’s aber hier voll", stellt Lukas fest. Lina kann das nur bestätigen: "Ganz viel voll." Wenn die Mal-Runde der Vierjährigen durch so viele Zuschauer gestört wird, dann hat das seinen guten Grund: Die Besucher müssen sich mal eben davon überzeugen, dass es An der Blutfinke 74z mindestens so schön ist wie zuvor An der Blutfinke 4.

Der Umzug innerhalb der Straße ließ sich für die Städtische Kindertagesstätte nicht vermeiden, nachdem das alte Gebäude aus den 70er Jahren viele Schwächen offenbart hatte. Während vom alten Haus mittlerweile schon nichts mehr zu sehen ist und auf dem dortigen Gelände die Vorbereitungen für den Neubau laufen, richten sich Erwachsene und Kinder in ihrem Ausweichquartier ein.

"Wir hatten ja das Schlimmste befürchtet", sagt Erzieherin Balahanim Erkmen. Aber jetzt seien doch alle sehr zufrieden. Sie selbst schätze vor allem den großen Hof. Mit solcher Weite können die Kinder unterdessen noch nichts anfangen, sie versammelten sich bei der Ankunft erst einmal im Sandkasten.

Da die beiden Modulbauten mit je 270 Quadratmetern - bis vor kurzem Dependance des Gymnasiums Siegesstraße - nur geliehen sind und ab Sommer 2009 einer neue Aufgabe zugeführt werden, können sie nicht als Dauerquartier dienen. Erfreulicherweise waren die Räume in gutem Zustand, mussten auch die Wände nur partiell überstrichen werden. Eine Notlösung ist der Korridor zwischen den Modulen, ein Baugerüst mit Regenschutz aus Planen, was sich preiswert und ohne Bauantrag realisieren ließ.

Blaue Schilder verkünden, welchem Zweck die ehemaligen Klassenzimmer für die Übergangszeit dienen: Büro, Mehrzweckraum, Quartier der "Tigerenten", "Löwen" und "Delfine". Reichlich verloren steht die kleine Küchenzeile in Raum 05. Klassenzimmer haben nun mal alle die gleiche Größe und nehmen keine Rücksicht auf derlei Umnutzungen. Für Lukas ist trotzdem alles schön. Warum? "Weil es neu ist."

Nur Lina stöhnt schon mal: "Ich muss zu Hause noch arbeiten. Namen schreiben."