Ronsdorfer Retter werben um Verstärkung
Die Freiwillige Feuerwehr feierte am Wochenende mit vielen begeisterten Gästen – und hofft auf neue Mitglieder für den Löschzug.
Ronsdorf. Bei blauem, kaum bedecktem Himmel kündeten Kinderstimmen und das "Tatütata" zahlreicher Feuerwehrwagen schon von Weitem an, was Ronsdorf am Wochenende erlebte. Das Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr lockte viele Besucher etwa mit Löschübungen, einem Quiz, zwei Hüpfburgen und vielen Informationen rund um den Brandschutz an. "Die große Zange zum Auto-Aufschneiden" hat Alwin (6) am meisten beeindruckt. Seine Mutter Arola Giombolini (41) fand das Brandschutzkaspertheater "sehr schön und lehrreich für die Kinder". Hatte dabei der Feuerteufel Spaß am Zündeln, riefen die Kinder "Du bist gemein" und schrieen Kasper mit "112" im Chor die Rufnummer der Feuerwehr entgegen - Lektion gelernt!
Die Rundfahrt im Feuerwehrwagen mit Funkgeräten und Sauerstoffflaschen an Bord gefiel nicht nur Anja Konrad (29) und ihren Kindern Marvin (8) und Isa(6) "ganz besonders", auch erwachsene Besucher standen Schlange. So resümierte Michael Rüdel (42), seit 26 Jahren Feuerwehr-Mitglied: "Das Fest macht Spaß und es ist viel los."
Löschzugführer Guido Blass(49) führte vor 32 Jahren eine vier Generationen lange Familien-Tradition in die Wache an der Remscheider Straße - und die Chance, durch seine Mitgliedschaft dem Wehrdienst zu entgehen, wie er lächelnd zugibt. "Toll" fände er, wenn das Sommerfest der Feuerwehr neue Mitglieder einbrächte. Die 83 Freiwilligen von Ronsdorfer Feuerwehr und Jugendfeuerwehr benötigten dringend Verstärkung, und mit nur vier weiblichen Jugend-Mitgliedern seien dafür gerade Frauen gefragt.
Umso wichtiger wären frische Kräfte, da die Ronsdorfer Freiwilligen auch die durch das städtische Sparpaket bedingten personellen Abwanderungen bei der Berufsfeuerwehr spüren, so Blass. "Die Arbeitslast steigt stetig. Als ich anfing, hatten wir 30 bis 40 Einsätze im Jahr. Vergangenen Freitag haben wir für dieses Jahr bereits den 138. absolviert."