Verspätung am Überflieger

Ende Juni will der Landesbetrieb die Dauerbaustelle beenden. Grund für die Hängepartien, die immer wieder für Kritik sorgen, sind Temperatur- und Lieferprobleme.

Lichtscheid. Während in der Nachbarschaft der Abriss der alten Gebäude auf dem Kasernengelände an der Parkstraße gefeiert wird, liegen am Überflieger auf Lichtscheid nach wie vor Betonteile und Nerven blank. Das Ende der Dauerbaustelle sei jetzt allerdings abzusehen, berichtet Bauleiter Roland Schmidt auf Nachfrage unserer Zeitung: "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir Ende Juni fertig sind."

In den vergangenen Wochen und Monaten haben Verzögerungen und Stillstände bei der Sanierung der Brückenanlage aus den 70er Jahren immer wieder für Kritik gesorgt - bei Autofahrern, bei Anwohnern und in der Bezirksvertretung. Wie berichtet, hat sich die Sanierung des Bauwerks durch den zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW schwieriger erwiesen als zunächst geplant.

"Hinzu kommt, dass wir bei der Arbeit mit Flüssig-Kunststoffen zur Abdichtung einfach die Mindesttemperaturen brauchen", fügt Schmidt hinzu. Das eingesetzte Epoxid-Harz lasse sich auf feuchtem oder zu kaltem Untergrund schlichtweg nicht einsetzen. "Wir arbeiten da mit einem sehr empfindlichen Material." Das könne jeder nachvollziehen, der schon einmal versucht habe, eine feuchte Oberfläche mit Klebstoff zu versehen.

In den nächsten Tagen soll nun die so genannte Übergangskonstruktion zwischen den Fahrbahnanschlüssen und der Brücke eingesetzt werden. Sie wurde von einer Dortmunder Spezialfirma angefertigt und bringt es auf eine Länge von gut zwölf Metern.

Die Gummilippen in der Übergangskonstruktion schützen das Bauwerk einerseits vor eindringender Feuchtigkeit, andererseits halten sie die Brücke, die sich bei ihrer Benutzung bewegt, flexibel. Das Stahlbauteil wurde speziell für den Überflieger angefertigt. 15 Wochen hat man auf der Baustelle mit Lieferproblemen zu kämpfen gehabt - und auch dadurch auf Lichtscheid wertvolle Zeit verloren.