Sportler auf Spuren der Inka

Beim ATV Elberfeld wird Indiaca gespielt — Verein hofft auf weitere Verstärkung.

Wuppertal. Der Ball fliegt im hohen Bogen über das Netz. Annahme — Zuspiel — Schmetterschlag — Punkt. Was auf den ersten Blick wie Volleyball klingt, trifft auch auf Indiaca zu. Dabei ist diese Sportart eine der ältesten, die es gibt. „Indiaca kommt aus Südamerika“, sagt Regina Wink, Betreuerin des Indiaca-Teams des SC Erkrath, der kürzlich beim ATV Elberfeld zum Turnier antrat. Benannt ist der Sport nach ihren Erfindern, den Inka, gespielt wird fünf gegen fünf. Das Spielfeld ist knapp acht mal sechs Meter groß — die Netzhöhe beträgt 2.25 Meter. Gespielt wird entweder auf Zeit oder bis eine bestimmte Anzahl von Punkten, meist 25, erreicht wird. „Das tolle an Indiaca ist, dass Jung zusammen mit Alt spielt und es gemischte Teams gibt“, erklärt Regina Wink. „Unser jüngster Spieler ist 16, unser ältester 82.“ Indiaca sei also eine Sportart, die Jeder betreiben kann.

In Wuppertal gibt es mit dem ATV Elberfeld, dem Oberbarmer TB und dem Arrenberger TV drei Vereine, die Indiaca anbieten. Mit 25 aktiven Spielern hat der ATV die Meisten. Trainiert und gespielt wird in der Sporthalle an der Gathe. „Beim Indiaca wird mit der Handfläche geschlagen. Von den Regeln her ist das Spiel ähnlich wie beim Volleyball“, sagt Wolfgang Schröder, Vorsitzender des ATV.

Die Indiaca, der Spielball des gleichnamigen Spiels, ist zusammengesetzt aus einem abgeflachtem, mit Schaumstoff gefüllten Ball und vier langen Federn. Die Flugkurve des Indiacaballs ist vergleichbar mit der eines Federballs. So treffen die Spieler, die meist von unten schlagen, die Indiaca immer an der mit Schaumstoff gefüllten Fläche. „Als Ausgleichssport ist es ideal für Turner, da Indiaca sehr gelenkschonend ist“, sagt Regina Wink. Und Wolfgang Schröder fügt hinzu: „Eine Verletzung habe ich noch nie erlebt.“

An sechs Turnieren im Jahr nehmen die Indiaca-Mannschaften aus Wuppertal teil. In der Regel stehen mindestens zwei Frauen auf jeder Seite. Der Ehrgeiz zu gewinnen ist bei allen Spielern da. „Doch in erster Linie wollen wir einfach nur viel Spaß haben“, sagt Konstanze Kurtz, Abteilungsleiterin des OTB. Bei den Wuppertaler Vereinen wird Indiaca nur in Hobbymannschaften gespielt. Doch die Aktiven hoffen auf mehr Aufmerksamkeit in Zukunft. „Vor kurzem war Indiaca schon bei ,Schlag den Raab’ zu sehen. Und im Juli findet die Weltmeisterschaft in Bietigheim (Baden-Württemberg) statt“, erklärt Schröder.

Ein Spieler aus Wuppertal wird dann wahrscheinlich nicht dabei sein — noch nicht. Schröder: „In Süddeutschland ist Indiaca viel populärer. Aber wir hoffen, dass wir weiter Neuzugänge haben werden.“ Vielleicht ist ja dann einer dabei, der sein Talent in dieser bei uns relativ jungen Sportart entdeckt.