Vohwinkel: Das endlose Warten auf Lärmschutz

Bevor der Abschnitt der A 46 an der Stadtgrenze zu Haan mit Wänden versehen wird, will der Landesbetrieb ein Provisorium errichten. Am Domänenweg gibt es viel Kritik.

Vohwinkel. Während die neue Lärmschutzbaustelle am Katernberg Form annimmt, warten Anwohner der A 46 im Wuppertaler Westen nach wie vor auf millionenschwere Schutzwände - und das seit Jahren. Betroffen ist die Siedlung am Domänenweg an der Stadtgrenze zu Haan. Gleich in deren Nachbarschaft verläuft die dreispurige Autobahn, hoch am Hang, lediglich durch eine Leitplanke abgesichert.

"Uns wird schon seit Jahren versprochen, dass hier Lärmschutzwände installiert werden", erklärt Klaus Endemann, der mit seiner Frau seit mittlerweile acht Jahren am Domänenweg wohnt. "Geschehen ist gar nichts. Hätten wir damals gewusst, dass die Geschichte sich dermaßen lange hinzieht, hätten wir dieses Haus gar nicht erst gekauft."

Bei diesen Worten deutet der Wuppertaler einen Steilhang hinter seinem Grundstück hinauf. Oberhalb des Hauses, jenseits eines kleinen Waldstücks, brausen im Sekundentakt Lkw-Kolonnen vorbei. Durch die Spurverlagerung auf der A 46 sei der Verkehr zu allem Übel auch noch näher an das Wohngebiet gerückt.

Neben der Lärmbelastung stellt sich den Kritikern am Domänenweg die Frage, was bei einem schweren Unfall oben auf der Autobahn passiert - sollte ein Lkw oder dessen Ladung durch die Leitplanken brechen. Das Ehepaar Endemann spricht von "untragbaren" Zuständen. Hinzu komme, dass bei einer sechsspurigen Autobahn gleichzeitig auch für entsprechenden Lärmschutz gesorgt sein müsse.

Endemann: "Alles andere ist illegal." Nach jahrelangem Hinhalten sei das Maß jetzt voll. "Die Mitarbeiter beim Landesbetrieb sind immer nett und umgänglich", fügt der Anwohner hinzu. "Aber helfen können Sie uns letzten Endes nicht." Man wehre sich nicht gegen die Autobahn, betonen die Kritiker im Gespräch mit der WZ, sondern gegen den Umstand, "dass hier immer noch kein Lärmschutz steht."

Eben dieser sei nach wie vor geplant, erklärt Olaf Wüllner vom Landesbetrieb Straßen NRW in Essen auf Nachfrage der WZ. Vorgesehen seien im Abschnitt zwischen der Brücke Westring und dem großen Erdwall in absehbarer Zeit gut sechs Meter hohe Schutzwände auf beiden Seiten der A 46. Zeitplan? Man bemühe sich, das Planfeststellungsverfahren noch in diesem Jahr unter Dach und Fach zu bringen, um die Arbeiten danach ausschreiben zu können.

Bis zur Montage der Schutzwände soll ein Provisorium in Form von 1,15 Meter hohen Beton-Schutzwänden an den Außenstreifen der A 46 aufgestellt werden. Das sei nicht als Dauerlösung gedacht, betont Wüllner, und diene der Verkehrssicherheit. Bis dahin geht das Warten am Domänenweg weiter. Endemann: "Auch vom Planfeststellungsverfahren wird schon seit Jahren gesprochen. Was wir brauchen, sind Lärmschutzwände - und nichts anderes."