Wuppertaler Geflügelzüchter suchen Nachwuchs
Stadtverband lud zur Ausstellung in den Gemeindesaal.
Wuppertal. Sie heißen Brünner Kröpfer, New Hampshire oder Süddeutscher Mohrenkopf — rund 300 Prachtexemplare von Hühnern und Tauben stellten sich im Gemeindesaal Hottenstein den kritischen Blicken der Prüfer. „Wir sind froh, dass wir unsere Ausstellungen auch in Zukunft hier veranstalten können“, erklärte Volker Lohmann, Vorsitzender des Stadtverbandes Wuppertaler Rassegeflügelzüchter.
Sein Dank richtete sich an den Förderverein, der den traditionsreichen Saal vor dem Verkauf rettete. Denn der Raum, das stellten wieder viele Züchter fest, bietet vor allem sehr gute Lichtverhältnisse. „Und das ist mit das Wichtigste“, betonte Lohmann.
Rund 90 Züchter gibt es noch in Wuppertal — verteilt auf die drei Vereine RGZV Sudberg, RGZV Cronenberg 1950 und RGZV Wuppertal 1891. Die Stadt sei, so Lohmann, die Wiege der Geflügelzucht in Deutschland: 1881 wurde der heutige Bundesverband in Elberfeld gegründet. Das Hobby leide — wie so viele andere auch — unter Nachwuchsmangel. Lohmann macht dies auch an dem enormen Platzbedarf fest, den man brauche, um richtig zu züchten. Deshalb habe der Verband schon vor Jahren angeregt, eine Gemeinschaftszuchtanlage einzurichten. Das sei aber an der Frage nach der geeigneten Örtlichkeit gescheitert.
„Dabei ist unser Engagement sehr wichtig. Einige bedrohte Tierarten wie zum Beispiel das Vorwerkhuhn werden nur noch durch Züchter erhalten“, sagt Lohmann. Deshalb sei man stolz, dass zumindest einige Nachwuchspreise auch bei der Stadtverbandsschau verliehen werden konnten. Ganz vorne dabei: die Geschwister Joanne und Jeremy Obi.
Alfons Budde, der den WZ-Wanderpokal gewann, züchtet allerdings bereits seit 20 Jahren. Ans Aufhören denkt der 71-Jährige noch längst nicht. Das Hobby habe seine Vorteile: „Züchten kann man auch noch mit 90.“