Stadtwerke: 52 Millionen Euro Verlust beim Verkehr
Konzern muss 9,4 Millionen Euro aus den Rücklagen entnehmen, um das 52-Millionen-Verkehrsloch zu stopfen.
Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke stehen vor großen Herausforderungen. Vorstandschef Andreas Feicht stellte am Mittwoch die für die Sparte Verkehr die Bilanz für 2010 vor und verkündete einen Verlust in Höhe von 52,4 Millionen Euro.
Das ist eine Steigerung um fast sieben Prozent — 2009 wurden noch 49 Millionen Euro Verlust gemacht. Feicht begründete dies damit, dass einerseits die Investitionen vergangenes Jahr erheblich gestiegen seien — und zugleich durch den Ausfall der Schwebebahn der Ersatzverkehr hohe Kosten verursacht habe. Die Zahl der Fahrgäste ist aufgrund des Ersatzverkehrs indes fast gleich geblieben.
Auch in diesem Jahr wird die Verkehrssparte laut Feichts Prognose einen hohen Verlust ausweisen, was erneut durch hohe Investitionen verursacht wird. Zudem investieren die Stadtwerke etwa 130 Millionen Euro in neue Schwebebahnwagen, und der Anstieg des Dieselpreises wird ebenfalls teuer.
Andreas Feicht, WSW-Chef
Die Verluste aus dem Nahverkehr werden im Konzern Stadtwerke durch die Gewinne der Versorgungssparte (Gas und Strom) sowie der Abfallwirtschaftsgesellschaft ausgeglichen. Für 2010 reichen die Gewinne aber nicht aus, weswegen etwa 9,4 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen werden müssen. Damit sinkt die Eigenkapitalquote der WSW von 65,1 Prozent im Jahr 2009 auf nunmehr 64 Prozent.
Damit die WSW nicht auf Dauer von der Substanz leben müssen, gibt Feicht das Ziel vor, in den nächsten Jahren eine „schwarze Null“ zu erwirtschaften. Dies werde mittelfristig gelingen, wenn die Investitionen in die Energie—sparte, wie etwa die 200-Millionen-Euro-Investition in das Kraftwerk in Wilhelmshaven, Rendite erzielen. Damit der Nahverkehr nicht zum dauerhaften Klotz am Bein der WSW wird, kann sich Feicht vorstellen, das „Leistungsangebot der Nachfrage“ anzupassen. Das bedeutet im Klartext: Es wird am Busverkehr gespart werden müssen.