Statistik: 600 Verkehrsunfälle mehr als im Vorjahr
Die Polizei hat keine Erklärung für den Anstieg.
Wuppertal. Einen Tag nach der Veröffentlichung der Unfallzahlen für NRW hat das Polizeipräsidium Wuppertal die Zahlen für das Bergische Städtedreieck veröffentlicht. Ebenso wie die Landeszahlen steigen die Unfallzahlen auch hier. „Wir sind mit der Entwicklung nicht zufrieden“, sagt Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher. Trotz Blitzmarathon und anderer Geschwindigkeitskontrollen: Unfallursache Nummer eins ist weiter zu hohe Geschwindigkeit.
In Wuppertal stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 597 (plus 4,6 Prozent) auf 13 609. Dabei wurden sechs Menschen getötet (2013 drei). Die Zahl der verletzten Personen stieg um 181 (plus 16,5 Prozent) auf 1275.
„Was uns besonders schmerzt, ist der Anstieg bei verletzten Kindern um fast 32 Prozent“, sagt der Leiter der Verkehrsdirektion, Ernst Adam. Während 2013 insgesamt 113 Kinder im Straßenverkehr verletzt wurden, waren es im vergangenen Jahr schon 149 Kinder. Besorgniserregend ist auch die Zahl der bei Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen festgestellten Tempoübertretungen. Die Zahl der Kontrollen nahm im Zeitraum um 5,3 Prozent zu, die festgestellten Übertretungen dagegen sogar um 17,8 Prozent.
Ein aus Wuppertaler Sicht erfreulicheres Kapitel ist die im Landesvergleich nur geringe Zunahme der Verkehrsunfälle mit Radlern. Während die Unfallzahlen im Land um 8,3 Prozent stiegen, sind es in Wuppertal gerade einmal 2,6 Prozent - und das bei stetig steigender Zahl der Radfahrer.
„Wir verfolgen diese Entwicklung mit Spannung, weil sich durch die Trassen eine Vielzahl von Radfahrern durch die Stadt bewegt“, sagt Ernst Adam. „Auf den Trassen gibt es aber bisher keine Auffälligkeiten.“
Der gesamtwirtschaftliche Schaden liegt bei fast 117 Millionen Euro. Die Ursachen für den Anstieg sind unklar. Die Umleitungen wegen der B 7-Sperrung sind keine Schwerpunkte. „Wir können leider nicht an einzelnen Punkten ausmachen, woran es liegt“, sagt Pressesprecher Christian Wirtz. Um das herauszufinden, hat die Polizei Unfalldatensätze der letzten fünf Jahre an ein Unternehmen weitergeleitet, das auf wissenschaftlicher Basis nach den Ursachen sucht.