Tradition Sternsinger verzichten auf Hausbesuche

Wuppertal · Corona verändert alles, auch liebgewonnen Traditionen wie das Umherziehen der Sternsinger. Den Segen gibt es trotzdem, wenn auch in anderer Form.

Die Sternsinger werden im Januar nicht an den Türen klingen, ihren Segen werden sie auf alternativen Wegen übermitteln.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Zuletzt hieß es noch, die Sternsinger besuchen alle Interessenten und sprechen den Segen, ohne zu singen. Doch kurze Zeit später kam vom Generalvikariat des Erzbistums Köln die Empfehlung, komplett auf Hausbesuche zu verzichten. „Für die Kinder ist das natürlich traurig“, sagt Stefan Starnberger, Kirchenmusiker von St. Antonius. Er hatte die ganze Zeit mit kleinen Gruppen von Kindern draußen und mit Abstand unter dem Vordach geprobt, selbst bei 6 Grad Außentemperatur. Die Sternsinger-Lieder hatte er dann aufgenommen, um sie beim Spenden des Segens im Treppenhaus abspielen zu können. Doch das ist jetzt gestrichen. „Vielleicht können wir das etwas später nachholen, zum Beispiel am katholischen Feiertag Mariä Lichtmess am 2. Februar“, hofft er. Im Moment singen seine Chorkinder nur im Gottesdienst.

In der katholischen Gemeinde Heilige Ewalde soll der Segen ohne Berührung gegeben werden. Interessenten können einen Umschlag mit einer Spende für bedürftige Kinder und ihrer Adresse in den Briefkasten des Pfarrbüros werfen. Dann wird ihnen der Segensaufkleber per Post zugesandt. Andere Gemeinden diskutieren gerade noch, in welcher Form kontaktlos der Segen zu den Gläubigen kommen kann, möglichst unter Beteiligung der Kinder. Vorschläge der deutschlandweiten Aktion sind virtuelle Segenswünsche oder Tüten mit gemalten Segensgrüßen.

Die katholische Kirche im Wuppertaler Westen schickt ihre Sternsinger ebenfalls im Januar los, allerdings auch in Vohwinkel ohne Kontakt. Stattdessen sollen Informationsbriefe zusammen mit dem Segensspruch in die Briefkästen verteilt werden. Wer will, kann anschließend eine Spende für das Kindermissionswerk der Sternsinger überweisen. tah