Streit um die Familienberatung: In Barmen soll ein Angebot bleiben

2015 wird die städtische Beratungsstelle nach Elberfeld verlegt. Nach Kritik soll es aber nun dennoch eine feste Adresse für Ratsuchende in Barmen geben.

Foto: dpa

Barmen. Sie berät Eltern, hilft bei Erziehungsproblemen und vermittelt in schulischen Konflikten: Die städtische Familien- und Schulspychologische Beratung, bisher mit Adressen in Barmen und Cronenberg, soll aus Kostengründen an einen gemeinsamen neuen Standort im ehemaligen Elberfelder Fuhlrott-Museum verlegt werden.

Heftige Kritik hatte es auf die Pläne der Stadtverwaltung gehagelt: „Die Erziehungsberatung im Wuppertaler Osten ist unverzichtbar und muss erhalten oder in geeigneten Räumen neu geschaffen werden“, forderte die Bezirksvertretung (BV) Barmen in ihrer Resolution, und auch die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sehen die Aufgabe der Barmer Adresse kritisch.

Sie folgten bei ihrer jüngsten Sitzung einem Antrag der SPD, die eine Kompromisslösung fordert.

Und danach scheint es nun auszusehen, wie Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) im Gespräch mit der WZ ankündigte. Man lote derzeit Möglichkeiten aus, trotz der geplanten Aufgabe des jetzigen Barmer Standorts am Gemarker Ufer auch weiterhin im Stadtteil ein Angebot für ratsuchende Eltern vorzuhalten.

Kühn verteidigt die Sparpläne der Verwaltung: „Wir müssen Personal abbauen.“ Man habe dennoch versucht, „eine Situation zu schaffen, die für die Bürger immer noch ein Optimum an Dienstleistungsqualiät aufrecht erhält. Deshalb war unser Vorschlag, nicht beim psychologischen Beratungsangebot zu sparen, sondern über die Zusammenführung von Standorten im Sekretariatsbereich zu den notwendigen Einsparungen zu kommen.“ Die künftige zentrale Elberfelder Adresse sei zudem mit dem öffentlichen Personennahverkehr gut erreichbar und zudem barrierefrei.

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses wollen nun Details und wissen, wer wann aus welchen Wohnquartieren die Beratung in Anspruch nimmt. Sie haben die Verwaltung aufgefordert, bis zur nächsten Sitzung die Fallzahlen der letzten zwölf bis 18 Monate aus den Quartieren aufzulisten.