„Strong Viking“-Wettkampf darf nicht am Scharpenacken starten
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW lehnt als Eigentümer der Fläche die Großveranstaltung ab.
Südhöhen. Es sollte ein groß angelegter Hindernislauf auf dem Scharpenacken werden - doch daraus wird nichts. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) hat den sogenannten Obstacle Run, geplant für den 11. Oktober vom niederländischen Organisator Strong Viking (englisch für starker Wikinger), abgelehnt.
„Der Hauptaspekt ist, dass durch die Veranstaltung nachhaltig Boden zerstört wird“, begründete Christa Bohl, Pressesprecherin der BLB- Niederlassung, die Entscheidung in einer Stellungnahme.
Es gehe nicht allein um eine niedergetrampelte Grasnarbe, sondern um die Störung von allem, was bisher auf dem Gelände in Ruhe gewachsen sei, so Christa Bohl: „Das ist ein funktionierendes biologisches System. Das wächst nicht so schnell nach.“ Neben den Menschenmassen bei der Sportveranstaltung selbst sei schon die Vorbereitung problematisch. Es hätten zahlreiche Hindernisse mit großen Fahrzeugen angeliefert, an verschiedenen Stellen aufgebaut und fest im Boden verankert werden müssen. Bohl: „Das ist für uns undenkbar.“ Zwar argumentierte der Veranstalter damit, dass die Party nach dem Lauf nicht direkt auf dem Scharpenacken stattfinden würde.
Doch dass der Lauf selbst unbedenklich sei, davon konnte er den BLB laut Christa Bohl nicht überzeugen.
„Wir sind über die Absage natürlich sehr enttäuscht“, sagte Eduard Kick von Strong Viking gestern der WZ. Man habe bei einem Termin in Düsseldorf das Konzept vorgestellt und postwendend mit dem Argument „Naturschutz“ die Absage bekommen. Man werde versuchen, die Veranstaltung nach Deutschland zu bringen — Wuppertal als Austragungsort falle jetzt aber wohl weg. Kick gestern: „Unser Eindruck war leider auch, dass man grundsätzlich keine Lust auf die Veranstaltung hat.“
Wie berichtet, hatte Strong Viking, der in den Niederlanden mehr als 60 Läufe pro Jahr organisiert, seine populären Aktivitäten auf Deutschland ausweiten wollen - und sich dazu das Gelände am Scharpenacken ausgesucht. Damit wäre die Teilnehmeranzahl laut Veranstalter auf rund 100 000 gestiegen.
Ziel der Veranstaltungen ist es, die Teilnehmer körperlich und geistig allein und im Team herauszufordern, indem sie Hindernisse überwinden, Gefahren vermeiden und kraft- sowie ausdauersportliche Höchstleistungen bringen. Strong Viking war zuletzt von der Online-Plattform obstakels.com in sieben Kategorien zum besten Obstacle Run gewählt worden, noch vor dem Fisherman’s Friend Strongmanrun und den Mud Masters.