Studenten übernehmen die Feuerwache

In der Tagesfeuerwache an der Universität versehen 30 junge Feuerwehrmänner ihren Dienst.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Grifflenberg. In dem weißen Container riecht es nach Metall und Kaffee. Neben der Maschine stehen Kochplatten und eine Mikrowelle. In der gegenüberliegenden Ecke brummt ein Kühlschrank. Stühle, zwei Sessel und ein Tisch: So sieht sie aus, die Tagesfeuerwache Universität hinter dem Gebäude U/T an der Gaußstraße. Dort versehen ab sofort 30 junge Feuerwehrmänner ihren Dienst.

Dienstags bis donnerstags unterstützen Studierende und Uni-Mitarbeiter die Feuerwehr für die Zeit der B7-Sperrung im Süden der Stadt. Robin Neuser (22) und Stephan Laudenbacher (25), Studenten der Sicherheitstechnik, schieben die erste Schicht. Aufgeregt sind die beiden nicht, dafür sind sie schon zu lang dabei. Zwölf Jahre um genau zu sein. „Wenn man die Jugendfeuerwehr mit einrechnet“, sagt Neuser, der aus dem hessichen Driedorf zum Studieren nach Wuppertal gezogen ist.

„Als wir die Liste ausgehängt habe, war sie innerhalb von ein paar Stunden voll“, lobte Professor Uli Barth vom Fachbereich Sicherheitstechnik, der als treibende Kraft hinter der Uni-Feuerwehr steckt, das Engagement der jungen Menschen am Dienstag bei der offiziellen Übergabe des Löschfahrzeugs.

Doch die Begeisterung der Studierenden geht über den praktischen Nutzen für den Studiengang hinaus. Das belegen Patrick Kaplon (21) und Marvin Gottowick (23) aus Wuppertal. Ersterer studiert Erziehungs- und Sozialwissenschaften, der andere Physik und Infomatik. Beide sind seit Jahren bei der Feuerwehr. Kaplon in Vohwinkel, Gottowick am Dönberg. Sie reizt an dem neuen Ehrenamt „der Austausch mit neuen Kameraden“. Ihren alten Löschzug für die Uni-Wehr im Stich zulassen, kommt nicht in Frage: „Ich bin in Vohwinkel in den Abend- und Nachtstunden im Einsatz, da kommen sich die Zeiten nicht in die Quere“.

An der Uni sind die Studierenden im Zwei-Schicht-System von sieben bis 19 Uhr im Einsatz. Damit das in den neuen Teams auch klappt, wird jeden Morgen bei Dienstantritt trainiert: Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Eine Belastung sehen die Studenten in dem frühmorgendlichen Einsatz nicht. „Es ist einfach das schönste Hobby“, sagt Robin Neuser. Oder, wie es Niklas Janczyk (20) formuliert: „Ich bin mit Leib und Seele Feuerwehrmann“.