Tai Chi auf der Hardt: Immer schön langsam

Noch bis Ende September bietet der Verein des Botanischen Gartens einen Tai Chi-Kurs an. Das Ehepaar Mestel zeigt die Übungen.

Elberfeld. Diesen Sommer hält tiefe Entspannung Einzug auf der Hardt — mit Tai Chi. An jedem Donnerstag kann man nahe der Gewächshäuser des Botanischen Gartens eine Gruppe von Menschen beobachten, die gemeinsam langsame, ruhige und gleichermaßen fließende Bewegungen ausführt. Neugierige können jederzeit mitmachen. Das Kursangebot ist kostenlos. Jeder soll „Fit durch den Sommer“ kommen können.

„Bei Tai Chi ist der ganze Körper in Bewegung.“, sagt Manfred Mestel. Zusammen mit seiner Ehefrau Ulla leitet er den etwa einstündigen Kurs. Zunächst werden aber ein paar Vorübungen gemacht. „Damit man erst mal vom Alltag runterkommen kann.“, sagt Ulla Mestel.

Die rund 40 Teilnehmer stehen auf der Wiese in schulterbreitem Stand und heben ihre Arme auf Brusthöhe. Wichtig dabei ist das Atmen — beim Heben wird ein-, beim Senken ausgeatmet. Was das Ehepaar Mestel dann weiter vormacht, machen die Kursteilnehmer fortan nach. So werden Füße eingedreht, Arme schwingen, Beine schaukeln und Körper drehen sich. Alles in langsamen und gleichmäßigen Bewegungen.

Beim Tai Chi geht es hauptsächlich darum, zu seiner eigenen Mitte zu kommen. Vor allem wichtig ist das Qi — die eigene Energie. So heißt auch die erste Bewegung „Wecke dein Qi“. Für die Kursteilnehmer daher wichtig: keine Hektik. „Sie müssen das hier nicht möglichst schnell kapieren. Machen sie in Ruhe und erzwingen sie nichts“, sagt Manfred Mestel seiner Gruppe von Tai Chi-Anfängern. Die einzelnen Bewegungsabläufe werden häufig wiederholt, bis am Ende jeder im Fluss ist.

Seine Frau hat sich derweil mit einer Gruppe von Menschen, die den Kurs öfter besuchen, auf den Nachbarrasen zurückgezogen. Dort sehen die Bewegungen schon wesentlich komplexer aus. Kleine Schritte werden gemacht und der ganze Körper dreht sich, während die Arme kreisen. In der Nachmittagssonne und umschmeichelt von einer sanften, warmen Brise verlagern die Teilnehmer ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen und halten die Hände übereinander. „Als halten wir einen großen Ball.“, sagt Manfred Mestel. Am Ende der Stunde versammeln sich alle Teilnehmer in einem großen Kreis zur Abschlussübung.

Der Kurs findet noch bis zum 29. September jeden Donnerstag um 18 Uhr statt und ist ein Angebot des Vereins der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens. Treffpunkt ist jeweils an den Gewächshäusern. Bei Regen und schlechtem Wetter wird der Kurs dort hinein verlegt.