Taxifahrerin (56) schwer verletzt: 24-Jähriger angeklagt

Ab Montag Prozess wegen Raubes und Körperverletzung. Wuppertaler weiterhin in Untersuchungshaft.

Wuppertal. Ab Montag muss sich ein 24 Jahre alter Wuppertaler wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Essen verantworten. Laut Anklage hat der Mann am Abend des 12. April eine 56 Jahre alte Taxifahrerin bei einem Stopp im benachbarten Sprockhövel mit einem Teppichmesser schwer verletzt.

Nach Ermittlungen der Kripo war der Mann am Tattag an der Briller Straße in Elberfeld ins Taxi der 56-Jährigen gestiegen. Zunächst soll er ein Ziel in Wuppertal angegeben haben. Schließlich ließ er sich über die Schmiedestraße und den Eichenhofer Weg in die Sackgasse Im Hoppenbruch bringen. Als er dort den Fahrpreis von 33,80 Euro zahlen sollte, habe der Mann ein Teppichmesser aus seinem Rucksack geholt und die Fahrerin angegriffen: Die Frau erlitt eine sechs Zentimeter lange Schnittwunde am Hals.

Dann forderte der Täter Geld und Wertsachen. Mit 240 Euro entkam der Mann. Sein laut Anklage „stark blutendes“ Opfer ließ er zurück. Später fand die Kripo nahe des Tatorts allerdings einen mit diversen Beutestücken gefüllten Rucksack. Der brachte die Fahnder auf die Spur des 24-Jährigen. Danach wurde der Wuppertaler — er war damals ohne festen Wohnsitz — tagelang per Haftbefehl gesucht. Das bekam der Mann wohl mit. Zwölf Tage nach der Tat stellte er sich und trat den Gang in die Untersuchungshaft an.

Zu den Vorwürfen hat er bislang geschwiegen. Das Motiv für den brutalen Angriff ist unklar. Bislang war der 24-Jährige als Kleinkrimineller bekannt und wegen Schwarzfahrens und Einbrüchen aktenkundig.

Und die Fahrerin? Sie überlebte den Überfall. Ihre Wunde wurde kurz nach der Tat im Krankenhaus genäht.

Nach ein paar Wochen Zwangspause ist die Wuppertalerin mittlerweile wieder als Fahrerin unterwegs.

Die Taxi-Zentrale Wuppertal hat zudem erreicht, dass die Deutsche Taxistiftung der 56-Jährigen für ihre Ausfallzeiten finanzielle Unterstützung gibt.

Für den Prozess vor dem Landgericht Essen — die 56-Jährige ist als Zeugin geladen — sind bislang drei Verhandlungstage geplant.