Duo bringt die Stadthalle auf Kurs
Geschäftsführung: Silke Asbeck und Herbert Heck treten auf die Kostenbremse und wollen Kunden zugleich attraktive Angebote bieten.
Wuppertal. Silke Asbeck und Herbert Heck sind die neuen Geschäftsführer der Wuppertaler Stadthalle. Das Duo verfügt über langjährige Erfahrung mit Wuppertals guter Stube — und die ist auch notwendig: Die Stadthalle muss im harten Konkurrenzkampf der vielen Veranstaltungsorte in NRW bestehen und zudem einen Rückgang des städtischen Betriebskostenzuschusses in Höhe von 100 000 Euro ab 2013 verkraften.
„Wir werden die Herausforderungen als Chance annehmen“, gibt Silke Asbeck die Richtung vor und fügt an: „Wir haben bereits in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass Wuppertal mit der Stadthalle ein Pfund hat.“ Heck und Asbeck werden die Kosten abspecken und zugleich dafür sorgen, dass die Veranstaltungen effizienter geplant werden. Am Personal, so versprechen beide, wird nicht gespart.
Zu dem neuen Konzept gehört auch, dass die Verantwortlichen intensiver auf ihre Partner zugehen und diesen ihre Angebote auf Augenhöhe präsentieren. „Wir werde kreative Ansätze finden und diese dann auch umsetzen“, sagt die neue Geschäftsführerin. Zudem wird die Ausrichtung der Stadthalle in Zukunft etwas regionaler werden. Während die Präsenz auf internationalen Messen eingeschränkt wurde, sind zugleich die Wuppertaler als Kundengruppe stärker in den Fokus gerückt.
Rainer Spiecker, CDU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Aufsichtsrats, bekräftigt: „Das ist eine Halle für die Wuppertaler Bürger.“ Dementsprechend wird der Rabatt für die Wuppertaler Vereine auch nicht abgesenkt. Dieser Rabatt bleibt bei 35 Prozent der Hallenmiete bestehen.
Zugleich sollen in Zukunft mehr Kulturveranstaltungen in der Stadthalle — die ja auch als erstklassiges Konzerthaus gilt — veranstaltet werden.
In der Summe, da sind sich Asbeck, Heck und Spiecker einig, soll die Kombination von effizient geplanten Veranstaltungen, einem strikten Kostenmanagement und Synergieeffekten den Erfolg bringen. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Diskussionen um den wirtschaftlichen Erfolg der Stadthalle gegeben, zeitweise war von Insolvenz die Rede. In einem Gutachten hatte das Beratungsunternehmen Actori der Stadthallen-Geschäftsführung eine Menge Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben, die Asbeck und Heck nun abarbeiten wollen.
Erste Erfolge bei der Umsetzung des neuen Konzepts zeichnen sich laut Heck bereits ab. Zwar liegt die Zahl der Veranstaltungen für das erste Halbjahr noch etwa zehn Prozent unter dem Wert des Vorjahres — im Wirtschaftsplan seien jedoch 90 000 Euro mehr als eingeplant verzeichnet. Und: Silke Asbeck geht davon aus, dass die Zahl der Veranstaltungen auch wieder den Wert des Vorjahres erreicht: „Das Veranstaltungsgeschäft ist mittlerweile ein sehr kurzfristiges.“
Ein Problem für die Geschäftsführung ist die Zahl der verfügbaren Hotelbetten. „Wenn wir alles zusammenkratzen, dann kommen wir in Wuppertal auf 500 Betten“, schildert Silke Asbeck die Situation — zu wenig für die großen Kongresse. Spiecker wird noch deutlicher: „Wir haben eine Fünf-Sterne-Halle — aber leider kein Fünf-Sterne-Umfeld.“ Große Hoffnungen ruhen nun auf dem neuen Hotel, das an der Bergischen Sonne entstehen soll.