Technik-Probleme: Ampel-Sicherung läuft immer noch auf Hochtouren
Stadt gibt nach Rechner-Kollaps noch keine Entwarnung — am heutigen Mittwoch Einsätze mit der Polizei.
Wuppertal. Nach dem Zusammenbruch eines zentralen Verkehrsrechners bei der Stadt Wuppertal sind die Arbeiten an der Ampeltechnik entgegen anderslautender Meldungen noch lange nicht abgeschlossen. „Wir sind leider noch mittendrin“, berichtet Johannes Blöser vom Verkehrsressort auf Nachfrage der WZ. Zwischen 9 und 15 Uhr sichern Polizisten am heutigen Mittwoch mehrere Ampelbaustellen — am Brausenwerth, an der Morianstraße, am Kipdorf und an der Briller Straße bis zur A 46. Das bestätigte die Polizei am Dienstagabend.
Auch darüber hinaus ist bei vielen Ampelschaltungen — nach dem Rechner-Kollaps gerieten mehr als 100 Ampeln aus dem Takt — nach wie vor Vorsicht geboten, was die Ampelphasen selbst betrifft. Einige laufen immer noch nicht wie gewohnt, was gerade „Gewohnheitsfahrer“ treffen kann. Grundsätzlich sei der Signalbetrieb aber nach wie vor verkehrssicher.
Insgesamt vier Teams habe man zur Neuprogrammierung der mehr als 100 Anlagen im Einsatz, berichtet Blöser. Sie stießen aber „an verschiedensten Stellen auf Probleme“. Das betrifft Kabelwege ebenso wie die Koordinierung der Zeitsignale.
Wie berichtet, betrifft der Ausfall des 23 Jahre alten Verkehrsrechners seit Ende Juni unter anderem auch die Talachse. Hinzu kommt, dass einige Ampeln entgegen der Gewohnheit in den Abend- und Nachtstunden eingeschaltet bleiben. Blöser: „Wir haben derzeit noch viele Anlagen, die nachts laufen, weil die Steuerung noch nicht komplett ist.“
Die Urlaubszeit bedeutet Fluch und Segen: Einerseits ist auf vielen Straßen derzeit wenig los. Andererseits fehlt der Stadt urlaubsbedingt Personal, und es stehen immer wieder auch reguläre Ampelbaustellen auf dem Bauprogramm der Sommerferien. Tatsache ist außerdem, dass Blöser im Verkehrsausschuss wiederholt auf die zum Teil sehr alte Ampeltechnik in Wuppertal aufmerksam gemacht hat — sehr deutlich noch Ende vergangenen Jahres: Am weiteren Umbau des Rechner- und Signalsystems führe in den nächsten Jahren kein Weg vorbei, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Angesprochen wurden seinerzeit die sehr alten Verkehrsrechner in Barmen (Baujahr 1984) und Elberfeld (1989). Seit 2003 läuft bei der Stadt der Aufbau eines neuen Verkehrsrechnersystems.