Tap-Dance und Live-Band „The Tapengers“: Daniel Luka will den Tap ins Tal holen

Mit Nikolai Kemeny und Judith Commandeur bildet der Wuppertaler „The Tapengers“. Im Frühjahr treten sie im Café Ada auf.

Tap-Dance und Live-Band: „The Tapengers“: Daniel Luka will den Tap ins Tal holen
Foto: A. Fischer

Wuppertal. Daniel Luka, Nikolai Kemeny, Judith Commandeur und Ana Gudiño: Das sind „The Tapengers“. Eine Tap-Dance und Live-Band aus Düsseldorf, die den Stepptanz zurück zu seinem Ursprung, nämlich der Jazz Musik, und nun auch nach Wuppertal bringen will. Gemeinsam mit einem Trio von Pianist Roman Babik und einer Bassklarinettistin sowie einer Sängerin sollte heute eigentlich ein Konzert im Café Ada, dem Kulturcafé an der Wiesenstraße, stattfinden — es musste jedoch aufgrund der Absage eines Mitglieds der Crew verschoben werden.

Nun ist das Konzert für das Frühjahr 2017 geplant. „Der Tap-Dance gehört in die Jazzclubs“, sagt Tapengers-Initiator Daniel Luka. Der gebürtige Wuppertaler ist Dozent am Tanzhaus NRW in Düsseldorf und hat, wie er selbst sagt, in mehr als sechs Jahren mit seiner Community den Stepptanz in Düsseldorf etabliert. Vor einem Jahr gründete er dann die Tapengers, mit denen er in Düsseldorf bereits regelmäßig auftritt.

„Unser Ziel ist es, den Tap-Dance nicht nur in Stücken und Shows zu präsentieren, sondern in Konzertform in die Tanzclubs zu bringen“, so Luka. Für ihn ist seine Heimatstadt eine Stadt des Jazz: „Es gibt sehr viele Jazzer in Wuppertal und viele kleinere Künstler in der Szene.“

Zu wesentlichen Treffpunkten von Jazzmusikern und -begeisterten zählt Luka zum Beispiel den Ort im Luisenviertel. Auch im Café Ada findet regelmäßig die „Jazzsession“ statt.

„Das Café Ada ist ideal für Tap-Dance“, betont der Choreograf. Denn ein Holzboden sei die beste Plattform für den Klang und auch eine Erhöhung, also eine Bühne seien wesentlich — das Publikum sollte die Füße sehen, die ja mit den Metallplatten unter den Schuhen den Hauptbestandteil des Stepptanzens ausmachen.

„Es ist auch eine logistische Herausforderung für uns — zum einen, ein geeignetes Lokal zu finden und zum anderen, die Zeitpläne von neun Personen zu koordinieren“, betont Daniel Luka. Bis auf die vier Tapengers und Roman Babik variiere das Personal des Jazz-Projekts jedoch häufig. Das Trio Roman Babik besteht aber immer aus ihm als Pianisten, einem Schlagzeuger und einem Bassisten.

Bei den Tapengers liegt der Fokus auf Improvisation. „Es gibt ein paar Momente, die in den Choreografien festgelegt sind. Dazwischen ist jeder frei, wir entwerfen gemeinsam Sound-Bilder“, beschreibt Daniel Luka das Tanzen mit der Band.

Das Wichtigste ist nach Aussage des Initiators, dass die Band so gut eingespielt ist, auch mit dem Roman Babik Trio. Denn die Tänzer sind beim Stepptanz, anders als bei anderen Tanzstilen, eben auch Teil des Klangs. „Wir kennen uns so gut und können mittlerweile einschätzen, wie kreativ die anderen sind“, sagt auch Tänzer Nikolai Kemeny.

Für Tänzerin Judith Commandeur ist das eine „tolle Erfahrung“. Man wisse mittlerweile, wie die anderen aus der Band ticken. „Obwohl es die gleichen Stücke sind, ist es immer wieder anders“, sagt sie. Das eher freie Tanzen und die Proben mit den Tapengers seien dabei ein großer Unterschied zum Training, das zum Teil auch mit den gleichen Menschen stattfindet, nur eben in anderen Rollen.

Commandeur pendelt zwischen Aachen und Düsseldorf, bis zu drei Mal wöchentlich. Alles nur für ihre Leidenschaft, den Stepptanz. „Es ist auch eine Art Prüfung, um herauszufinden, ob man etwas wirklich will“, sagt sie. Die Tap-Dance-Community um Daniel Luka ist etwas sehr Besonderes, wie er betont.

„Es gibt nicht besonders viel Tap in Deutschland. Und schon gar nicht viele Tap-Communities.“ Deswegen sei es besonders wichtig, den Tanzstil nun auch in Wuppertal zu etablieren. Neben dem anstehenden Auftritt im Café Ada, für den noch ein fester Termin bekanntgegeben wird, seien noch weitere Lokale im Gespräch, wie Luka verrät.