Tödliches Unglück auf der Brücke: War es der Zeitdruck?

Ermittlungen nach dem tödlichen Unfall.

Foto: Michael Bergmann

Wuppertal. Nach dem tödlichen Unfall auf der Baustelle der Brücke Brändströmstraße ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung — gegen Unbekannt. Am Dienstagnachmittag war auf der Baustelle ein Stahlträger ins Rutschen gekommen und hatte dabei ein Gerüst zum Einsturz gebracht. Ein Arbeiter (44) erlitt tödliche Verletzungen. Zwei seiner Kollegen wurden mit Verdacht auf Arm- und Beinbrüche ins Krankenhaus gebracht.

Wegen der Ermittlungen ruht die Baustelle — die Brücke ist juristisch gesehen beschlagnahmt. Oberstaatsanwalt Wolf Baumert: „Wir ermitteln in alle Richtungen. Es ist noch nicht klar, was genau geschehen ist.“ Unter anderem wurde die Obduktion der Leiche des 44-Jährigen angeordnet. Gerüchte, auf der Baustelle sei Alkohol getrunken worden, wies Baumert am Mittwoch zurück: „Dafür gibt es bislang keinerlei Anhaltspunkte.“

Dass der Unfall mit den engen Zeitfenstern auf der Baustelle in Zusammenhang steht, sei eine von vielen Varianten. Oberstaatsanwalt Baumert: „Wir können dazu aber noch nichts sagen.“ Aber: Die Brücke Brändströmstraße führt über mehrere Hauptgleise der Bahn. Arbeiten sind demnach nur in bestimmten Zeitintervallen möglich, um den Bahnverkehr nicht über Gebühr zu behindern.